Mo i Rana in Norwegen
Am Polarkreis entsteht ein neuer Flughafen
Am nördlichen Polarkreis liegt die norwegische Stadt Mo i Rana. Sie bekommt bald einen neuen Flughafen - der drei Vorteile bringt.
Vorschau auf den neuen Airport.
Vorschau auf den neuen Airport.
Mo i Rana zählt nur gerade 19.000-Einwohnerinnen und Einwohner. Die Stadt liegt am Ende des 68 Kilometer langen Ranfjords. Zum nördlichen Polarkreis sind es nur wenige Kilometer.
Wer hier im Norden Norwegens nordische Idylle erwartet, wird enttäuscht. Denn der wirtschaftliche Motor von Mo i Rana ist die Schwerindustrie mit ihren Stahl-, Hütten- und Walzwerken. Auch deshalb ist der regionale Flughafen Mo i Rana Røssvoll wichtig.
Piste zu kurz für Boeing 737
Von dort aus bietet aktuell lediglich Widerøe mit De Havilland Canada Dash 8 Linienflüge nach Trondheim und Bodø an. Das ist aus Sicht von Staat und Region nicht genug. Doch ändern lässt sich das nicht schnell, denn der Airport hat ein Problem.
Die Piste von Mo i Rana Røssvoll ist nur 799 Meter lang. «Die Länge der Start- und Landebahn schließt die Möglichkeit aus, dort das am häufigsten für Inlandsflüge in Norwegen und für internationale Flüge verwendete Flugzeug, die Boeing 737, oder Flugzeuge ähnlicher Größe zu landen», so die europäische Aufsichtsbehörde Easa. Schon seit Jahren ist daher der Bau eines neuen Flughafens in Planung, der den alten ersetzen soll.
Neue Industrien siedeln sich an
Der neue Flughafen wird eine 2200 bis 2400 lange Piste erhalten, Parkmöglichkeiten für fünf Flugzeuge und zwei Helikopter sowie ein Terminal mit einer Fläche von rund 5000 Quadratmetern. Neben Inlandsflügen soll es dann auch internationale Verbindungen geben. Der Airport wird rund 11 Kilometer östlich von Mo i Rana entstehen.
Der neue Flughafen bringt den Plänen zufolge drei Vorteile. Erstens soll er die gesamte Region Helgeland und deren Bewohnerinnen und Bewohner besser anbinden, denn die großen Airlines im Land, Norwegian und SAS, bedienen dort bisher keinen Airport.
Werben auch um Touristen
Zweitens sollen zusätzliche Verbindungen, gerade auch in die Hauptstadt Oslo, der Wirtschaft zugutekommen, gerade auch neuen Industriezweigen. So gibt es in Mo i Rana neben der Schwerindustrie mittlerweile zwei großen Datenzentren, die Windenergie ist im Aufschwung und bis 2025 soll eine Batteriefabrik mit 1500 Arbeitsplätzen entstehen.
Drittens soll der neue Airport den Zustrom an Touristen vergrößern. Besonders im Winter gibt es bisher wenige Verbindung mit hohen Ticketpreisen, was Reisende abschreckt.
Fertig in vier Jahren
Schon diesen Winter soll der Bau beginnen und innerhalb von vier Jahren abgeschlossen werden. In einer Ausschreibung von Avinor hat sich das Unternehmen AF Gruppen den Auftrag gesichert. Es soll den neuen Airport auch möglichst klimaschonend konstruieren.