Letzte Aktualisierung: um 10:59 Uhr

Airlines halten an Sukhoi fest

Trotz des fatalen Crashs in Indonesien rücken zumindest europäische Fluglinien nicht von Bestellungen des russischen Fliegers ab.

Franco Pecci lässt sich nicht beirren. Der Präsident der italienischen Fluggesellschaft Blue Panorama will nicht von seinem Vorhaben abrücken, neue Flieger beim russischen Flugzeugbauer Sukhoi zu bestellen. Letztes Jahr unterzeichnete sein Unternehmen eine Absichtserklärung zum Kauf von zwölf Sukhoi Superjet 100. Dadurch würde sich ihre Flotte von neun Boeing- und drei Piaggio-Jets auf einen Schlag verdoppeln. Dieser Plan bestehe weiterhin, so Pecci zum Fachmagazin Flightglobal. Die Auslieferung sei allerdings nach hinten verschoben worden. Statt Ende dieses Jahres werde es nun wohl das zweite Quartal 2013. Dies gelte umso mehr, als dass die Chancen eines Erfolgs der geplanten Fusion mit Alitalia in letzter Zeit kleiner geworden seien.

Blue Panorama wäre eine der ersten Fluggesellschaften außerhalb Russlands und der ehemaligen Sowjetunion, welche die Superjets in die Flotte aufnehmen würden. Die spanische Gadair European Airlines bestellte zwar zweieinhalb Jahre vor den Italienern. Die Charterairline ging jedoch im November 2009 pleite. Daneben will in Westeuropa nur noch der Schweizer Businesscharter-Anbieters Comlux Aviation die russischen Flieger einflotten. Er bestellte im Oktober 2011 zwei Stück. Auch er will an der Order festhalten, wie eine Sprecherin gegenüber aeroTELEGRAPH erklärt. Man sei aber in Gedanken bei den Opfern. Der Liefertermin steht noch nicht fest.

Unklare Ursache

Ein Sukhoi Superjet 100 zerschellte am 9. März während eines Demonstrationsfluges in Indonesien an einem Berg. Dabei starben alle 45 Menschen an Bord. Die Absturzursache ist bis heute unklar. Am wahrscheinlichsten gilt derzeit menschliches Versagen. Der Pilot wich bei schlechtem Wetter vom Kurs ab. Nach dem Absturz hatten asiatische Fluggesellschaften ihre Bestellungen auf Eis gelegt.