Vulkan Katla
Airlines blicken bang nach Island
In Island befürchtet man den Ausbruch des Vulkans Katla. Die Luftfahrtbranche befürchtet eine Wiederholung der Krise von 2010 als der Eyjafjallajökull den Luftverkehr zum Erliegen brachte.
Es passierte in der Nacht auf Montag. «In Katla kam es zu einem seismischen Schwarm. Die stärksten Erdbeben erreichten eine Stärke von 4,5 und 4,6 – das ist so stark wie nie in den letzten Jahrzehnten», so das Isländische Meteorologische Amt bei Twitter. Und am Dienstag (30. August) schrieb es: «Gletscherwasser aus dem Fluss Mulakvisl südlich des Myrdalsjökull-Gletschers: Messungen zeigen eine hohe Konentration von Schwefeldioxid und Schwefelwasserstoff». Bislang wurden mehr als zwanzig Nachbeben registriert.
Seither sind nicht nur Vulkanologen und Seismologen alarmiert. Auch Fluggesellschaften blicken bang nach Island. Sie erinnern sich an den Ausbruch des Vulkans Eyjafjallajökull im Jahr 2010. Damals wurde der Flugverkehr in weiten Teilen Nord- und Mitteleuropas für mehrere Tage ganz oder zumindest teilweise eingestellt. 100.000 Flüge fielen aus. Die Airlines verloren gemäß einer Schätzung der Europäischen Kommission zwischen 1,5 und 2,5 Milliarden Euro an Einnahmen.
Vulkanasche Gefahr für Triebwerke
Vulkanasche ist gefährlich für Flugzeuge. So kann sie die Cockpitscheiben abdecken. Vor allem aber werden Flieger durch Aschepartikel beschädigt. Diese wirken wie ein Sandstrahlgebläse für den Rumpf. Zudem werden Triebwerke beschädigt, weil die Asche durch die große Hitze wieder flüssig wird und die Einzelteile und Leitungen verklebt (siehe Bild unten). Das kann zum Ausfall der Motoren führen.
Das Innere eines Triebwerks einer F-16 nach einem Flug durch eine Aschewolke. (Bild: Finnish Air Force).
Noch ist nicht klar, ob Katla tatsächlich ausbrechen wird. «Es ist aber keine Frage des Ob, sondern des Wenn», warnte Kristín Jónsdóttir, Erdbebenexpertin des Isländischen Meteorologischen Amtes im nationalen Radio. bereits 16 Mal seit der Besiedlung der Insel sei es zu Eruptionen gekommen. Das letzte Mal geschah es 1918. Seither war es ruhig – das ist die längste Ruhephase von Katla, seit es Aufzeichnungen gibt.
PS: Einen Vorteil hat die Situation immerhin. Katla ist einfacher auszusprechen als Eyjafjallajökull. Aber aufgepasst. Vor dem TL wird ein H gesprochen. Präaspiration nennen das die Sprachwissenschaftler. Und die Isländer beherrschen sie besonders gut.