ETF Airways
Airline will Kaninchen-Entschädigung vom Flughafen Bremen
Das Kaninchen starb, die Boeing 737-800 war flugunfähig. Für den Vorfall im August verlangt die kroatische ETF Airways vom Flughafen Bremen nun eine Million Euro.
Kaninchen und Flieger von ETF Airways: Sorgen für Ärger in Bremen.
Kaninchen und Flieger von ETF Airways: Sorgen für Ärger in Bremen.
Stjepan Bedic nahm sich der Sache persönlich an. «Fünf Stunden lang bin ich um den Flughafen herumgelaufen und habe Fotos von Löchern in den Zäunen gemacht», schreibt der Chef der kroatischen ETF Airways beim Karriere-Netzwerk Linkedin. Gemeint ist der Flughafen Bremen. Als Grund für seinen Fototrip nennt Bedic einen Vorfall aus dem August.
Damals sorgte ein Kaninchen an dem Flughafen laut dem Airline-Chef für einen Triebwerksschaden an einem der ETF-Flieger. Laut dem Portal CH Aviation, das zuerst darüber berichtete, war es die Boeing 737-800 mit dem Kennzeichen 9A-LAB. Das Tier soll bei der Landung ins Triebwerk gesaugt worden sein, schreibt das Portal Simpel Flying.
ETF Airways will Schaden ersetzt haben
Das Flugzeug fiel laut Stjepan Bedic zwölf Tage lang aus und startete dann mit einem Ersatztriebwerk. Der Vorfall habe seiner Airline einen finanziellen Schaden in Höhe von rund einer Million Euro eingebrockt, so der ETF-Chef. Er will, dass der Flughafen dafür haftet. «Wir bereiten uns auf einen Rechtsstreit vor», so Bedic. Dafür auch die Zaun-Fotos.
Bedic wirft dem Flughafen Bremen sogar vor, auf Einschüchterung gesetzt zu haben, und schreibt: «Sie verstehen nicht, dass man einem Team von Menschen, die den größten Teil ihrer Kindheit in Luftschutzkellern verbracht haben, keine Angst einjagen kann.»
Weitere Boeing 737 sollen hinzukommen
Der norddeutsche Flughafen äußert sich nicht zu der Angelegenheit. Das sei nicht möglich, da es sich um ein laufendes Verfahren der Versicherung handele, so eine Sprecherin.
ETF Airways mit Sitz am Flughafen Zagreb hat im Juni 2021 den Betrieb aufgenommen.Die Charterfluggesellschaft nutzt zwei geleaste Boeing 737-800, die im Durchschnitt gut 19 Jahre alt sind. Eine dritte und womöglich auch eine vierte Maschine soll 2022 hinzukommen. In den ersten fünf Monaten des Betriebs habe man rund 1500 Flüge durchgeführt und etwa 135.000 Reisende transportiert, so Bedic.