Letzte Aktualisierung: um 10:30 Uhr

ITA Itapemirim Transportes Aéreos

Airline spricht schon vor Start von Marktführerschaft und Europaflügen

In Kürze nimmt ITA Itapemirim Transportes Aéreos ihre Flüge auf. Durch Geld aus Katar finanziert, will die neue brasilianische Airline Marktführer werden - und schon 2023 Flüge nach Europa starten.

Vieles hat sich an den Plänen und Informationen geändert, seit die Führung von Viação Itapemirim vor etwas mehr als einem Jahr erstmals ihr Projekt öffentlich machte. Zuerst hieß es, der Staatsfonds aus Abu Dhabi würde Geld für die Gründung einer neuen Fluggesellschaft einbringen. Kürzlich verriet das traditionsreiche brasilianische Busunternehmen, dass der Großteil der Investitionen von umgerechnet rund 410 Millionen Euro in die Airline vom Staatsfonds aus Katar stamme.

Auch die Flotte hat sich wiederholt gewandelt. Zuerst waren De Havilland Canada Dash 8 für ITA Itapemirim Transportes Aéreos vorgesehen, später sprach die Führung von Airbus A220. Doch nun legt ihre neue Fluggesellschaft mit fünf Airbus A320 los.

Gol und Latam überholen

Am 29. Juni startet der erste Flug, ein Tag später wird der reguläre Flugbetrieb gestartet. Belo Horizonte-Confins, Brasília, Curitiba, Porto Alegre, Porto Seguro, Rio de Janeiro-Galeão, Salvador und São Paulo-Guarulhos stehen zuerst auf dem Flugplan von Itapemirim. Doch die Führung denkt schon viel weiter. Innerhalb der ersten zwölf Monate soll das Streckennetz auf 35 Ziele anwachsen, die Flotte auf 50 Flugzeuge.

Die Ziele sind nicht bescheiden. ITA-Chef Sidnei Piva erklärte dem Magazin Exame, man strebe einen Marktanteil im Inlandsgeschäft in Brasilien von 40 Prozent an. Damit würde seine Fluggesellschaft vor den Konkurrenten liegen. Im Pandemie-Jahr 2020 stieg Azul zur Nummer eines auf mit einem Marktanteil von 37,5  Prozent, vor Gol mit 29,9 Prozent und Latam Brasil mit 27 Prozent. Zuvor lagen Gol und Latam vorne.

Verbindung mit Busnetz

Das beweise, wie dynamisch der Markt sein könne, so Piva. Ein Vorteil von ITA werde sein, dass man das Flug- mit dem Busnetz verknüpfen könne. Fernverkehrsbusse sind für viele Brasilianer das Mittel, um von ihren abgelegenen Städten zu größeren Zentren zu gelangen. Und das ist das Kerngeschäft der Muttergesellschaft Viação Itapemirim.

Zudem habe man die Pläne nicht erst 2020 gemacht. Schon 2016 hat die Führung alles einmal durchgerechnet. Damals plante es, die Regionalairline Passaredo zu kaufen. Daneben will Itapemirim mit einem guten Service punkten, der zum Beispiel Aufgabegepäck einschließt. Auch packt die Fluggesellschaft mit 168 Passagieren weniger Menschen in ihre A320 als die Konkurrenz. 31 Zoll beträgt der Sitzabstand hinten, in den ersten neun Reihen sind es 34 Zoll.

Mehr als nur Brasilien

Doch Brasilien scheint Itapemirim nicht groß genug zu sein. Schon 2023 plant Piva mit seiner Fluggesellschaft Flüge nach Europa aufzunehmen. Zehn Routen sind dann geplant, Details zu den Destinationen und zur Flotte gibt es aber freilich noch keine.