Alaska Airlines
Airline-Manager müssen Koffer stapeln
Alaska Airlines fehlt es derzeit an Personal, das sich ums Gepäck der Reisenden kümmert. Nun sind die Manager aufgerufen, einzuspringen.
Gepäck auf dem Wagen: Das Stapeln ist ein anstrengender Job.
Gepäck auf dem Wagen: Das Stapeln ist ein anstrengender Job.
Eigentlich ist es eine gute Nachricht für die Fluglinien: Die Zahl der Flüge in den USA steigt zu Beginn des Sommers deutlich. Etliche Airlines, die in der Corona-Krise ihr Geschäft heruntergefahren haben, straucheln allerdings dabei, es stabil wieder hochzufahren.
Das spürten in den vergangenen Tagen etwa Passagiere von Southwest und American Airlines, die mit vielen Verspätungen zu kämpfen hatten – teilweise auch, weil noch nicht wieder genug Personal da ist. Alaska Airlines will solche Schwierigkeiten vermeiden. Allerdings hat auch sie an ihrer Basis in Seattle aktuell nicht genügend Bodenpersonal.
Manager sollen Gepäck transportieren
Andere Arbeitgeber wie der Online-Händler Amazon und die sich erholende Gastronomie suchen ebenfalls Mitarbeitende im unteren Lohnsektor. Um in der aktuellen Situation wieder konkurrenzfähig zu werden, hat Alaska-Airlines-Tochter McGee Air Services, die für das Gepäck zuständig ist, jetzt die Löhne durch Boni zumindest temporär angehoben.
Das reicht aber offenbar noch nicht. Die Fluggesellschaft bittet die Angestellten in der Verwaltung und die Manager, freiwillig Schichten zu übernehmen beim Verladen und Sortieren von Gepäck am Seattle-Tacoma Airport, wie die Zeitung Seattle Times berichtet.
Alaska erwartet fünf volle Schichten
Es gebe Lücken, die den Betrieb belasten würden, heißt es in einem Schreiben an die Mitarbeitenden, aus dem die Zeitung zitiert. «Die Erwartung ist, dass sich Mitarbeitende des Managements für fünf volle Schichten melden.» Wer mitmacht, erhält zuvor eine vier- bis fünfstündige Schulung am Computer und eine Einweisung bei der ersten Schicht.
Als Belohnung für den Einsatz winken Gratisflüge. Managerin Andrea Schneider hatte am 4. Juli um 6.30 Uhr ihre erste Schicht. Sie sei nicht sehr groß und kräftig, sagte Schneider gegenüber dem Blatt. Daher sei es eine Herausforderung gewesen, die Koffer auf die Gepäckwagen zu stapeln. Dennoch habe es Spaß gemacht.
Kritik an der Führungsetage
Ein anderer Manager, der namentlich nicht genannt werden wollte, sagte dagegen, er und viele Kollegen würden sich nicht um die Aushilfsjobs reißen. Er wirft der Führungsetage der Airline vor, die Bezahlung des Bodenpersonals auf Kosten der Stabilität niedrig zu halten.