Airline.com
Streit verzögert Lufthansas Monsterprojekt weiter
Der Konzern will die Buchungsmaschinen seiner Airlines vereinheitlichen. Ein Streit mit Entwicklungspartner Datalex verzögert das Lufthansa-Projekt jetzt weiter.
Der Ablauf der Buchungen wird bei allen Konzernairlines gleich sein. Neu sehen Kunden etwa schon bei der Eingabe des Datums die Preise.
Um die Zusatzeinnahmen zu steigern, werden Passagieren bereits mitten in der Buchung Upgrademöglichkeiten angezeigt.
Die Webseiten der vier Fluggesellschaften kommen künftig zwar noch in eigenem Design daher, werden aber in Sachen Bedienung gleich funktionieren.
Der Ablauf der Buchungen wird bei allen Konzernairlines gleich sein. Neu sehen Kunden etwa schon bei der Eingabe des Datums die Preise.
Um die Zusatzeinnahmen zu steigern, werden Passagieren bereits mitten in der Buchung Upgrademöglichkeiten angezeigt.
Die Webseiten der vier Fluggesellschaften kommen künftig zwar noch in eigenem Design daher, werden aber in Sachen Bedienung gleich funktionieren.
Eigentlich sollte das Monsterprojekt längst abgeschlossen sein. Die Planung sah vor, dass Swiss im ersten Quartal 2018 als erste Fluggesellschaft der Lufthansa-Gruppe live geht. Danach hätten die anderen Netzwerkairlines ihre Webseiten nach und nach auf die neue einheitliche Plattform mit dem Projektnamen Airline.com umstellen sollen. Ende 2018 wäre Lufthansa selbst an der Reihe gewesen.
Doch passiert ist nichts. Bereits in diesem Frühjahr wurde bekannt, dass das Lufthansa-Group-Projekt Airline.com deutlich Verspätung hat. Und inzwischen hat sich der Rückstand auf die Planung ich weiter vergrößert. «Wir gehen nicht vor 2020 live», bestätigt ein Sprecher des Konzerns Recherchen von aeroTELEGRAPH.
56 Millionen Euro im Spiel
Die große Verspätung liegt an technischen Hindernissen, die immer wieder aufgetaucht sind. Selbst simple Vorgänge wie die Ausstellung von Bordkarten hätten bei Tests nicht richtig funktioniert, so ein Beteiligter in Frankfurt. «Ein Desaster», kommentiert er. Airline.com ist das Projekt, mit dem Lufthansa die Buchungsmaschinen der Konzernairlines Austrian, Brussels, Lufthansa und Swiss auf einen einheitlichen Standard bringen will.
Lufthansa setzte für den Bau der gemeinsamen Plattform auf einen externen Software-Entwicklungspartner. Die irische Datalex, spezialisiert auf Anwendungen in der Reiseindustrie, lieferte aber nicht das, was versprochen worden war. Der Konzern zog deshalb kürzlich die Reißleine und kündigte den Vertrag, der gemäß Medienberichten 56 Millionen Euro wert ist. Jetzt streiten Lufthansa und Datalex, wie viel der Luftfahrtkonzern davon zahlen muss. Daneben hat er allerdings auch selbst schon viel in das Projekt investiert. Über hundert Leute arbeiteten daran.
Schritt für Schritt statt Big Bang
Die Folge davon ist, dass Airline.com nun schon zwei Jahre hinter dem Zeitplan liegt. Um nichts zu riskieren, hat sich Lufthansa entschieden, keinen Big Bang mehr zu vollziehen und alles gleichzeitig umzustellen. «Wir planen nun einzelne Funktionen schrittweise live zu schalten, so der Sprecher. Einen neuen Zeitpunkt, bis Airline.com voll läuft, will der Konzern nicht mehr nennen.
Was Airline.com genau zum Ziel hat, lesen Sie im Artikel «Lufthansa bringt Airlines online auf Linie» unter «Mehr zum Thema». In der oben stehenden Bildergalerie erfahren Sie zudem einige geplante Funktionen.