Bus statt Flug
Airline-Chaos treibt Reisende in den USA in Luxusbusse
Das Chaos in der Luftfahrt der USA im vergangenen Jahr hat viele Reisende nach Alternativen suchen lassen. Fündig wurden sie bei Luxusfernbussen.
Die Kabine eines Vonlane-Luxusreisebusses: Der amerikanische Anbieter bietet nur wenige Sitze pro Bus.
Die Kabine eines Vonlane-Luxusreisebusses: Der amerikanische Anbieter bietet nur wenige Sitze pro Bus.
Denkt man an Fernbusse in den USA, denkt man an lange Fahrten in stickigen Fahrzeugen zu Spottpreisen. Lange Zeit nutzten besonders die sozial schwachen Bevölkerungsschichten das Angebot von Greyhound und Trailways. Sie konnten sich Flüge nicht leisten. Das hat sich inzwischen geändert.
Doch in letzter Zeit greifen immer mehr Reisende in den USA auf Busse zurück, wie die Zeitung Wall Street Journal berichtet. Der Trend geht dabei nicht zu den klassischen Anbietern, sondern zu Anbietern, die auf Deluxe-Luxusbusse setzen. Die Reise ist vielfach komfortabler als in einem Flugzeug.
Liegesitze und W-Lan
Die Busse sind mit Liegesitzen und kostenlosem Wifi ausgestattet. Zudem sind beim Anbieter Vonlane Decken, Nackenkissen, kostenlose Snacks und Getränke sowie ein persönlicher Service inklusive. Andere Anbieter bieten auch einen kostenlosen Bier- und Weinservice am Sitzplatz.
Besonders profitiert haben die Luxusbus-Anbieter von den zahlreichen Verspätungen und Annullierungen bei Southwest Airlines Ende 2022. Im Anschluss seien die Buchungen sprunghaft angestiegen, sagt Alex Danza, Geschäftsführer von Vonlane.
Busreise wird dem Flug vorgezogen
Laut Danza stiegen die Buchungen zu den wichtigen Feiertagen am 4. Juli und am Memorial-Day-Wochenende Ende Mai deutlich an. Bis zu 70 Prozent betrug das Plus. Laut einer Analyse des Wall Street Journal sind die Buchungen bei Fluggesellschaften an den Tagen nur um rund elf Prozent angestiegen.
Während viele Reisende sich erst für eine Busreise entscheiden, nachdem ihr Flug verspätet war oder annulliert wurde, geht mittlerweile der Trend dahin, dass die Busreise den Vorzug vor dem Flugzeug erhält, sagte Professor Ramin Shabanpour der Wirtschaftszeitung.