Letzte Aktualisierung: um 21:23 Uhr

75 A320 pro Monat

Airbus will Rückstand beim A320 Neo aufholen

Airbus' neuer Zivilflugzeugchef ist zuversichtlich, die Probleme mit den Triebwerken des Airbus A320 Neo bald gelöst zu haben.

Seit Februar ist Guillaume Faury Chef der Zivilflugzeugsparte von Airbus. Eine Schonzeit gab es für den ehemaligen Chef des Helikopterbereichs des Konzerns nicht. Fast zeitgleich mit seinem Antritt wurden neue Probleme mit den Triebwerken des A320 Neo bekannt.

Die Motoren von Pratt & Whitney machen schon seit zwei Jahren Schwierigkeiten, die man immer wieder glaubte, behoben zu haben. Doch im Februar tauchten neue Probleme auf. Und auch das Produkt des Konkurrenten CFM zickt inzwischen. Man hinke deswegen auch bei den Lieferungen von A320 Neo mit CFM-Motoren hinterher, so Faury bei einem Gespräch mit Journalisten im Rahmen des Iata-Jahrestreffens in Sydney. Weder für die Triebwerksbauer noch für Airbus oder für die Kunden sei das erfreulich. Doch er erwartet Besserung.

Hersteller versichern Lösung der Probleme

Sowohl CFM als auch Pratt & Whitney hätten Airbus aber versichert, dass sie bei der Problemlösung im Zeitplan lägen, so Faury. Die Kadenz der Auslieferungen werde daher bald anziehen. «In der zweiten Hälfte werden wir deutlich mehr Flugzeuge übergeben als in der ersten», so der Manager.

Ende Juni gebe es noch etwa 100 Airbus A320 Neo, die noch nicht mit Triebwerken ausgestattet sind, weil die Motorenbauer in Verzug sind. «Der größte Teil davon sollte in diesem Jahr noch mit Triebwerken versehen und ausgeliefert werden», so Faury. Zudem geht er davon aus, dass sich Anfang 2019 die Zahl der produzierten A320 bei 60 pro Monat stabilisiert. Dennoch ist Faury vorsichtig. «Ein gebranntes Kind scheut das Feuer», sagt er nur halb scherzhaft. Immerhin habe man nicht damit gerechnet, dass auch in diesem Jahr neue Triebwerksprobleme aufkommen.

Rate soll erhöht werden

Sollte das alles so laufen wie geplant, hat Airbus aber mehr vor. Man erwäge, den Ausstoß an A320 auf 70 bis 75 zu erhöhen, so Faury. Er bestätigte damit Aussagen von Konzernchef Tom Enders vom März. Aber das müsse man sich erst einmal anschauen. Man müsse etwa herausfinden, ob eine solche Erhöhung mit den zur Verfügung stehenden Standorten machbar sei.

Die Nachfrage sei jedenfalls da. Kurz- und Mittelstreckenflieger seien eine «knappe Ressource» so Faury. Kein Wunder also, dass Airbus die C-Series in ihr Portfolio aufnehmen will. Die Integration des Bombardier-Fliegers gehe voran. Noch stehe man vor der Unterzeichnung des Deals, daher könne er noch nicht mehr sagen, so Faury.

Gute Ergänzung

Aber: Die C-Series «ergänzt Airbus Angebot sehr gut.» Auch über den Namen des Fliegers will Faury nicht mehr sagen. Dass es nicht bei «C-Series» bleibt, ist allerdings so gut wie sicher.