Letzte Aktualisierung: um 13:38 Uhr

Verhältnis FAA und Easa

Airbus sorgt sich wegen Boeing-737-Max-Krise

Das Grounding von Boeings 737 Max und die Ermittlungen beobachtet man auch bei Airbus mit Sorge. Der Geschäftsführer fürchtet eine Entfremdung der Zertifizierungsbehörden.

Airbus hat sich mit jeglichen Kommentaren in der Causa 737 Max bisher zurückgehalten. Denn wenn der Wettbewerber eine Krise erlebt, ist Schadenfreude oder schlechtes Gerede fehl am Platz. Dennoch hat sich Geschäftsführer Guillaume Faury nun zum Thema geäußert – wenn auch zurückhaltend. Gegenüber Analysten sagte der Manager zwar, dass Airbus lediglich beobachtend am Geschehen teilnehme und es noch zu früh sei, um Rückschlüsse zu ziehen. Doch er sorge sich auch um mögliche Auswirkungen auf Airbus’ Geschäft.

Um die Ermittlungen herum sei inzwischen eine große Anspannung entstanden. «Wir sehen, dass im Blick auf viele Themen eine große Besorgnis herrscht», so Faury. Man sehe kritische Blicke auf viele Dinge und von vielerorts her. Vor allem macht man sich bei Airbus aber offenbar Sorgen um die Beziehung zwischen der amerikanischen Luftfahrtbehörde FAA und der europäischen Easa.

Kritik an der FAA

«Die Zusammenarbeit von Easa und FAA bietet schon immer eine starke Basis für die ganze Branche», so Faury. Man hoffe sehr, dass die Ereignisse rund um die 737 Max keine mittel- bis langfristige Entfremdung der Behörden zur Folge habe. Immerhin seien es die beiden wichtigsten Zertifizierungsbehörden der Welt. Zuvor hatte bereits Faurys Vorgänger Tom Enders gesagt, er vermute, dass die FAA nicht ohne einen Imageschaden aus der Sache herauskommen dürfte. Denn an der Zertifizierungspraxis der Behörde wurde im Laufe der Ermittlungen immer wieder Kritik laut.

Zur Frage, ob Airbus aufgrund von Boeings Problemen mehr Kundeninteresse am 737-Max-Konkurrenten A320 Neo feststelle, sagte Faury nur: «Der A320 Neo ist der A320 Neo und die 737 Max ist die 737 Max.» Die Nachfrage nach dem A320 Neo sei schon immer groß gewesen und das sei sie auch weiter.