Airbus steigert Umsatz und Gewinn
Airbus hat konsolidierte Ergebnisse für das Gesamtjahr 2018 veröffentlicht und bei allen wesentlichen Kennzahlen die prognostizierten Werte erreicht.
«2018 hat uns vor zahlreiche Herausforderungen gestellte. Aber wir haben unsere Versprechen eingelöst und konnten dank einer starken operativen Leistung eine Rekordrentabilität verzeichnen, vor allem im 4. Quartal», sagte Tom Enders, Chief Executive Officer von Airbus. «Angesichts des Auftragsbestands von rund 7600 Flugzeugen wollen wir die Produktion noch weiter hochfahren. Allerdings müssen wir bedingt durch die mangelnde Nachfrage seitens der Fluggesellschaften die Produktion der A380 herunterfahren. Das schlägt sich zum Großteil in den Zahlen von 2018 nieder. Bei der A400M konnten wir mit unseren institutionellen Kunden eine Neuausrichtung des Programms vereinbaren. Die nationalen Genehmigungsverfahren sollten in den kommenden Monaten abgeschlossen werden. Insgesamt haben wir 2018 eine deutliche Risikoreduzierung im A400M-Programm erreicht. Unsere starken Leistungen im vergangenen Jahr spiegeln sich in der vorgeschlagenen Rekord-Dividende wider. Zusammengefasst befindet sich Airbus auf einem soliden Wachstumskurs und unser Hubschrauber-, Verteidigungs- und Raumfahrtgeschäft ist ebenfalls gut aufgestellt, während sich das neue Management-Team unter meinem Nachfolger Guillaume Faury auf den Führungswechsel vorbereitet.»
Das A220-Flugzeugprogramm wurde zum 1. Juli 2018 in Airbus integriert.
Die Zahl der Nettobestellungen für Zivilflugzeuge lag bei 747 (2017: 1.109 Nettobestellungen), darunter 40 A350 XWB, 27 A330 und 135 A220. Ende 2018 erreichte der Auftragsbestand mit 7577 Verkehrsflugzeugen, einschließlich 480 Maschinen vom Typ A220, einen neuen Branchenrekord. Die Nettobestellungen bei Hubschraubern stiegen auf 381 Maschinen (2017: 335 Maschinen) mit einem Book-to-Bill-Verhältnis von über 1, sowohl nach Auftragswert als auch nach Stückzahlen. Die Neubestellungen beinhalteten Aufträge für 15 H160 und 29 NH90 Hubschrauber. Airbus Defence and Space verbuchte im Jahr 2018 einen Auftragseingang von ca. € 8,4 Mrd. Darin enthalten sind der Eurofighter für Katar, vier A330-MRTT-Mehrzwecktankflugzeuge und zwei Telekommunikationssatelliten der neuen Generation.
Der konsolidierte Auftragseingang(4) im Jahr 2018 belief sich auf € 55,5 Mrd.,
der konsolidierte Auftragsbestand(4) wurde zum 31. Dezember 2018 mit € 460 Mrd. gemäß IFRS 15 bewertet.
Der Konzernumsatz erhöhte sich auf € 63,7 Mrd. (2017: € 59,0 Mrd.(1)). Hier wirkten sich vor allem die Rekordzahlen bei der Auslieferung von Zivilflugzeugen aus. Airbus lieferte insgesamt 800 Verkehrsflugzeuge aus (2017: 718 Flugzeuge), darunter 20 A220, 626 Maschinen der A320-Familie, 49 A330, 93 A350 und 12 A380. Airbus Helicopters lieferte 356 Hubschrauber aus (2017: 409 Hubschrauber); der Umsatz blieb trotz des Rückgangs bei den Auslieferungen auf vergleichbarer Basis stabil. Der höhere Umsatz von Airbus Defence and Space wurde von der Geschäftstätigkeit von Space Systems und Military Aircraft getragen.
Das konsolidierte bereinigte EBIT belief sich auf insgesamt € 5.834 Mio. (2017: € 3.190 Mio.(1)). Es handelt sich hierbei um eine alternative Finanzkennzahl und einen Schlüsselindikator zur Erfassung der operativen Gewinnspanne ohne Berücksichtigung wesentlicher Aufwendungen oder Erträge aus Rückstellungsveränderungen für Programme, Restrukturierung oder Währungsschwankungen sowie Veräußerungsgewinnen/-verlusten aus dem Verkauf oder Erwerb von Unternehmen. Hier wirkten sich die starke operative Leistung und das gute Programmmanagement im gesamten Unternehmen aus.
Das bereinigte EBIT von Airbus stieg auf € 4.808 Mio. (2017: € 2.383 Mio.(1)), was auf die höheren Flugzeugauslieferungen zurückzuführen ist. Die starke Steigerung gegenüber 2017 wird von Fortschritten bei der Lernkurve und der Preisgestaltung bei der A350 sowie dem Hochlauf und dem Premium Pricing der A320neo getragen. Die Währungssicherungskurse wirkten sich ebenfalls positiv aus.
Der Fokus beim A220-Programm liegt weiterhin auf Wachstumsdynamik, Produktionshochlauf und Kostensenkungen. Bei der A320neo-Familie erhöhten sich die Auslieferungen auf 386 Flugzeuge (2017: 181 Flugzeuge). Dies entspricht mehr als 60 Prozent aller Auslieferungen der A320-Familie im Jahr 2018. Im vierten Quartal wurde das erste Flugzeug der Langstreckenversion A321LR ausgeliefert. 2019 wird ein Anstieg der Auslieferungen von Airbus Cabin-Flex-Versionen der A321 erwartet, obwohl der Hochlauf schwierig bleiben wird. Für 2019 sind weitere Verbesserungen am GTF-Triebwerk von Pratt & Whitney geplant. Airbus behält die Triebwerksperformance im Kundenbetrieb weiterhin im Blick. Insgesamt ist das A320-Programm auf einem guten Weg, das Produktionsziel von
60 Flugzeugen pro Monat bis Mitte 2019 zu erreichen. Bis 2021 wird eine Produktionsrate von 63 Flugzeugen pro Monat angestrebt. Im A330neo-Programm wurden die ersten A330-900 ausgeliefert. Der Erstflug der kleineren A330-800 fand im letzten Quartal 2018 statt. 2019 sollen die Auslieferungen der A330neo hochgefahren werden. Airbus arbeitet bei der Erfüllung der Zusagen gegenüber den Kunden eng mit dem Triebwerkspartner für die A330neo zusammen.
Einer Überprüfung ihres Flugbetriebs folgend hat Emirates beschlossen, seinen A380-Auftragsbestand um 39 Flugzeuge auf 14 noch an Emirates auszuliefernde A380 zu reduzieren. Aufgrund dieser Entscheidung, und im Hinblick auf den mangelnden Auftragsbestand anderer Airlines, endet die Auslieferung der A380 2021. Die Bildung der Drohverlustrückstellung sowie anderer spezifischer Rückstellungen und die Neubewertung der Verbindlichkeiten belasten das EBIT mit € -463 Mio., bei einer positiven Auswirkung auf das sonstige Finanzergebnis in Höhe von € 177 Mio.
Die A350-Auslieferungen lagen über denen von 2017 und beinhalten 14 Flugzeuge des größeren Typs A350-1000. Im vierten Quartal 2018 wurde eine Produktionsrate von
10 Flugzeugen im Monat erreicht. Der Auftragsbestand stützt diese Produktionsrate auch weiterhin, trotz der jüngsten geschäftlichen Verhandlungen mit Etihad, bei denen die Fluggesellschaft ihre A350-Bestellung um 42 A350-900 reduzierte. Damit beläuft sich der verbleibende Auftragsbestand von Etihad auf 20 A350-1000. Airbus wird die Performance des A350-Programms weiter verbessern. 2019 soll der Breakeven-Punkt erreicht werden, und die Margen werden sich auch darüber hinaus verbessern.
Bei Airbus Helicopters stieg das bereinigte EBIT auf € 380 Mio. (2017: € 247 Mio.(1)).
Diese Entwicklung ist auf die höheren Auslieferungszahlen bei der Super-Puma-Familie, einen günstigen Mix und die solide Programmausführung zurückzuführen.
Airbus Defence and Space verzeichnete ein bereinigtes EBIT von € 935 Mio. (2017: € 815 Mio.(1)), das in erster Linie aus einer soliden Programmausführung resultiert.
Im Rahmen des A400M-Programms wurden 2018 17 Flugzeuge (2017: 19 Flugzeuge) ausgeliefert. Airbus hat seine Entwicklungstätigkeiten mit Blick auf die Einhaltung des überarbeiteten Zeitplans für den Fähigkeitsaufwuchs fortgesetzt. Die Nachrüstungsmaßnahmen kommen gemäß der mit den Kunden abgestimmten Planung voran. Nun stehen die nationalen Genehmigungsverfahren der Kundennationen an.
Eine aktualisierte Bilanzierung des Auftrags auf Basis der erwarteten Gesamtkosten bei Fertigstellung ergab zusätzliche Netto-Aufwendungen in Höhe von € -436 Mio. für das Programm. Diese resultierten in erster Linie aus dem Ergebnis der Verhandlungen und aktualisierten Einschätzungen von Exportsituation, Eskalation und einigen Kostensteigerungen. Risiken verbleiben bei der Entwicklung der technischen Fähigkeiten und der entsprechenden Kosten, der termingerechten Sicherung ausreichender Exportaufträge, der operativen Zuverlässigkeit des Flugzeugs, insbesondere der Triebwerke, und der Kostenreduzierung entsprechend der angepassten Programm-Baseline.
Die konsolidierten Aufwendungen für eigenfinanzierte Forschung und Entwicklung beliefen sich auf € 3.217 Mio. (2017: € 2.807 Mio.).
Das konsolidierte berichtete EBIT belief sich auf € 5.048 Mio. (2017: € 2.665 Mio.(1)), einschließlich Nettoanpassungen in Höhe von € -786 Mio. Die Anpassungen beinhalteten:
- Die Netto-Belastung in Höhe von € -463 Mio. für das A380-Programm;
- Zusätzliche Nettoaufwendungen von € -436 Mio. für das A400M-Programm;
- Eine Belastung in Höhe von € -123 Mio. für Compliance-Kosten;
- Einen positiven Beitrag in Höhe von € 188 Mio. aus Fusionen und Übernahmen, einschließlich des Verkaufs von Airbus DS Communications, Inc. im ersten Quartal;
- Einen positiven Beitrag in Höhe von € 129 Mio. aufgrund der Differenz von Dollar-Zu- und ‑Abflüssen zu unterschiedlichen Zeitpunkten und aufgrund bilanzieller Neubewertungen;
- Eine Belastung in Höhe von € -81 Mio. für andere Kosten.
Das konsolidierte Konzernergebnis (Net Income)(2) lag bei € 3.054 Mio. (2017: € 2.361 Mio.(1)) und der Gewinn je Aktie bei € 3,94 (2017: € 3,05(1)). Insbesondere die Entwicklung des US-Dollars und die Neubewertung von Finanzinstrumenten wirkten sich negativ auf das Finanzergebnis aus. Das sonstige Finanzergebnis beinhaltete auch die positive Anpassung in Höhe von € 177 Mio im Zusammenhang mit der A380.
Das Finanzergebnis lag bei € -763 Mio. (2017: € +1.161 Mio.(1)).
Der konsolidierte Free Cash Flow vor Fusionen und Übernahmen sowie Kundenfinanzierungen blieb mit € 2.912 Mio. (2017: € 2.949 Mio.) einschließlich der A220-Verwässerungseffekte stabil und wurde durch die gute Gewinnentwicklung und die Rekorde bei den Flugzeugauslieferungen gestützt. Der konsolidierte Free Cash Flow in Höhe von € 3.505 Mio. (2017: € 3.735 Mio.) enthält rund € 0,5 Mrd. aus Fusionen und Übernahmen. Die Nettoliquidität lag zum 31. Dezember 2018 stabil bei € 13,3 Mrd. (Jahresende 2017: € 13,4 Mrd.), nach Zahlung einer Dividende für das Jahr 2017 in Höhe von € 1,2 Mrd. sowie einem Beitrag von rund € 2,5 Mrd. zum Pensionsplanvermögen einschließlich € 1,3 Mrd. im vierten Quartal. Die Bruttoliquidität belief sich auf € 22,2 Mrd. (Jahresende 2017: € 24,6 Mrd.).
Das Board of Directors wird der Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2018 die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von € 1,65 je Aktie zum 17. April 2019 (2017: € 1,50 je Aktie) vorschlagen. Dies spiegelt die starken Leistungen im Geschäftsjahr 2018 wider. Stichtag für die Dividendenberechtigung ist der 16. April 2019.
Ausblick
Der Ausblick des Unternehmens für das Geschäftsjahr 2019 basiert auf der Erwartung,
dass Weltwirtschaft und Luftverkehr gemäß den vorherrschenden unabhängigen Prognosen wachsen. Diese beruhen auf der Prämisse, dass es zu keinen größeren Turbulenzen kommt.
Die Prognosen für Gewinn und Free Cash Flow für das Jahr 2019 werden vor Fusionen und Übernahmen ermittelt.
- Airbus plant für 2019 die Auslieferung von 880 bis 890 Verkehrsflugzeugen.
- Auf dieser Grundlage gilt:
Airbus rechnet mit einer Steigerung des bereinigten EBIT um ca. 15 Prozent gegenüber 2018 und einem FCF vor Fusionen und Übernahmen sowie Kundenfinanzierungen von ca. € 4 Mrd.