Zehn Plätze pro Reihe
Airbus packt bis zu 30 zusätzliche Sitze in den A350
Airlines können im größten Airbus-Modell bald mehr Reisende transportieren. Economy-Reihen mit zehn Sitzen sind dann im A350 problemlos möglich - dank veränderter Kabinenwände.
Airbus A350 bei der ILA in Berlin: Das Modell …
… hat bisher in der Economy Class eine 3-3-3-Konfiguration, wie Airbus auf diesem Foto zeigt. Künftig soll mehr möglich sein.
Boeing zeigt in diesem 777X-Textflieger, wie viel breiter die Kabine im Vergleich zu der des A350 ist. Doch das wird sich bald ändern.
Airbus A350 bei der ILA in Berlin: Das Modell …
… hat bisher in der Economy Class eine 3-3-3-Konfiguration, wie Airbus auf diesem Foto zeigt. Künftig soll mehr möglich sein.
Boeing zeigt in diesem 777X-Textflieger, wie viel breiter die Kabine im Vergleich zu der des A350 ist. Doch das wird sich bald ändern.
Wenn Boeing Flugzeuge von Airbus erwähnt oder umgekehrt, dann meistens nur in Vergleichen. Und zwar in Vergleichen, in denen die eigenen Jets die Nase vorne haben. So steht in der Kabine der Boeing 777X, die zurzeit bei der Farnborough Airshow zu sehen ist, an der Wand ein Platzhalter mit der Aufschrift A350 und der Breitangabe 39,6 Zentimeter.
Die Angabe zeigt, wie viel breiter die Kabine der Boeing 777-9 im Vergleich zur Kabine des Airbus A350 ist. Was Boeing bei der Herstellung des Platzhalters noch nicht wusste: Airbus macht die A350-Kabine künftig breiter. Das kündigte Airbus-Verkaufschef Christian Scherer in Farnborough im Gespräch mit Reportern von Flight Global und aeroTELEGRAPH an.
«20 bis 30 zusätzliche Sitze»
«Wir sind dabei, ein erhöhtes Volumen in der Kabine zu schaffen, das es uns ermöglicht, im A350 sehr komfortabel eine Konfiguration mit zehn Sitzen in der Economy Class zu erreichen», sagte Scherer. Je nach Sitzabstand würden dadurch insgesamt «20 bis 30 zusätzliche Sitze» in der Economy-Kabine im hinteren Teil eines Airbus A350 Platz finden.
Heute passen in eine Economy-Reihe im A350 in der Regel neun Sitze in 3-3-3-Konfiguration. Künftig wird dann eine 3-4-3-Bestuhlung problemlos möglich sein. Derzeit betreiben nur Air Caraïbes und French Bee A350 mit Zehnerreihen, schaffen dies aber nur durch die Wahl von Sitzen, die nur 16,5 Zoll oder 42 Zentimeter breit sind. Das sind rund vier Zentimeter weniger als beim Standardsitz.
Bald soll erste Airline mit neuer Kabine starten
Airbus gewinnt den zusätzlichen Platz laut Scherer durch eine Anpassung der Kabinenwände. Wie viel Zentimeter breiter die Kabine des A350 dadurch genau wird, verriet Verkaufschef Scherer nicht.
Airbus hatte bereits in der Vergangenheit über eine 10er-Sitzreihe im A350 nachgedacht. Jetzt werde sie allerdings möglich, ohne dass dies zulasten der Sitzbreite gehe, so Scherer. Daher sei das neue Angebot auch etwas, «das auf dem Markt allmählich auf große Resonanz stößt». Noch sei die neue Kabine bei keiner Airline in Betrieb, das ändere sich aber in Kürze.
A380 nicht mehr zu haben, Boeing bringt 777-9
Bisher gibt der Flugzeugbauer für den A350-900 eine maximale Sitzzahl von 440 Sitzen an und eine typische Drei-Klassen-Bestuhlung von 300 bis 350 Sitzen. Beim A350-1000 sind es maximal 480 Plätze sowie 350 bis 410 Sitze in typischer Konfiguration mit drei Klassen.
Da Airbus den Bau des A380 eingestellt hat, ist der A350-1000 nun das größte Modell. Das ist aber etwa Emirates-Präsident Tim Clark nicht groß genug, der dem Superjumbo immer noch öffentlich nachtrauert. Und Boeing wird mit der 777X ein klar größeres Flugzeug auf den Markt bringen, das in einer typischen Zwei-Klassen-Bestuhlung 426 Sitze hat.