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75er-Ziel rückt nach hinten

Airbus muss A320-Produktion langsamer hochfahren

2026 wollte Airbus monatlich 75 Jets der A320-Familie bauen. Das war zu ambitioniert, wie sich jetzt zeigt. Der Hersteller reduziert auch seine Lieferprognose für 2024.

75 Flugzeuge der A320-Neo-Familie wollte Airbus ab 2026 pro Monat produzieren – an diesem Ziel hielt der Konzern zuletzt stets fest. Doch nun ist genau dieses Ziel für den europäischen Flugzeugbauer nicht mehr zu halten.

«Eine Rate von 75 Flugzeugen der A320-Familie wird nun 2027 erwartet», schreibt Airbus in einer Mitteilung am Montagabend (24. Juni). Als Grund nennt der Hersteller Probleme mit den Zulieferern. Man habe «mit anhaltenden spezifischen Lieferkettenproblemen zu kämpfen, vor allem bei Triebwerken, Flugzeugstrukturen und Kabinenausstattung».

770 statt 800 Auslieferungen erwartet

Das hat auch Folgen für das Lieferziel 2024. Bisher hatte sich Airbus das Ziel gesetzt, 800 Verkehrsflugzeuge an Kunden zu übergeben und damit 65 mehr als im Jahr 2023. Nun beabsichtige man, «2024 rund 770 Verkehrsflugzeuge auszuliefern», schreibt der Konzern.

Allerdings tritt Airbus nicht nur im Flugzeuggeschäft auf die Bremse. Auch in der Weltraumsparte Space Systems habe man «weitere kommerzielle und technische Herausforderungen identifiziert», heißt es. «Auf dieser Grundlage hat das Unternehmen beschlossen, Aufwendungen in Höhe von rund 0,9 Milliarden Euro in den Konten für das erste Halbjahr 2024 zu erfassen.» Es gehe um aktualisierte Annahmen zu Zeitplänen, Arbeitsbelastung, Beschaffung, Risiken und Kosten über die gesamte Lebensdauer bestimmter Telekommunikations-, Navigations- und Beobachtungsprogramme.

Mindestens eine Milliarde Euro weniger

All das hat auch Einfluss auf die Finanzen. Daer aktualisiert Airbus seine Prognose für 2024. Der Konzern erwartet für das Jahr nun einen bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (Adjusted Ebit) von rund 5,5 Milliarden Euro. Bei der Verkündung der Jahreszahlen für 2023, die Mitte Februar 2024 erfolgte, hatte Airbus noch 6,5 bis 7 Milliarden prognostiziert.

Anfang Juni hatte Christian Scherer, Chef von Airbus’ Zivilflugzeugsparte, schon in einem Interview erklärt, man müsse Zulieferer unterstützen. «Wenn ein Flieger nicht ausgeliefert wird, müssen wir einigen Partnerunternehmen unter die Arme greifen, etwa mit Technologie und mit Hilfe im Einkauf», sagte Scherer. «Wir kaufen Rohmaterial und geben es dann zu unserem Pauschaleinkaufspreis an die Zulieferer ab.»

«Zulieferern helfen, effizienter zu arbeiten»

Man habe Hunderte Experten, «die verschiedenen Zulieferern helfen, effizienter zu arbeiten», erklärte der Manager. «Weil wir am Ende alle Teile zusammenfügen, müssen wir künftig tief in die Lieferkette eingreifen.»