Letzte Aktualisierung: um 14:43 Uhr

Verspätete A380-Lieferung

Airbus kommt Transaero entgegen

Die Rubelkrise hat die russische Airline in Probleme gestürzt. Nun muss Transaero die Auslieferung der Airbus A380 definitiv verschieben.

Eigentlich hätte die zweitgrößte russische Fluggesellschaft schon in diesem Sommer die ersten Airbus A380 erhalten sollen. Doch dann kam die Rubelkrise. Transaero hatte Probleme mit der Finanzierung der insgesamt vier Superjumbos. In Anbetracht des wirtschaftlichen Umfelds führe man Gespräche «über eine Anpassung des Auslieferungszeitplans», sagte eine Sprecherin der Fluggesellschaft Ende Mai zu aeroTELEGRAPH.

Offenbar hatte Airbus Verständnis für die Situation, in der sich die Kundin befindet. Wie die Nachrichtenagentur Reuters jetzt berichtet, kommt Airbus der Fluggesellschaft in Sachen Lieferzeitpunkt entgegen. «Wir arbeiten mit Transaero an der Anpassung der Lieferzeiten», so Airbus-Verkaufschef Chris Buckley.

Finanzierende Bank brauchte Staatshilfe

Transaero hatte 2012 die Bestellung über vier Airbus A380 mit je 652 Sitzen fixiert. Die Finanzierung sollte VEB Leasing übernehmen, eine Tochter der russischen Vnesheconombank. Doch die staatliche Bank war nicht mehr zahlungskräftig und musste Hilfe von der Regierung anfordern. Dass es bei der Airline das Bedürfnis gebe, sei angesichts der wirtschaftlichen Lage in Russland «nicht überraschend».

Transaero ist denn auch nicht die einzige Airline, mit der die Flugzeugbauer über Auslieferungstermine verhandeln müssen. Auch Boeing berichtet, dass es derartige Gespräche gebe. So erklärte der Flugzeugbauer etwa, dass Aeroflot zwar immer ihre 22 Dreamliner noch immer wolle – aber nicht vor dem Jahr 2018.  Auch mit anderen Fluggesellschaften führe man Gespräche.

Weniger westliche Flieger in Russland

Die Zahl der Airbus- und Boeing-Flieger hat in den Monaten seit der Rubelkrise in Russland deutlich abgenommen. Wegen geringer Nachfrage müssen die Airlines die Kapazität hinunterschrauben. Das führt dazu, dass die Fluglinien geleaste Flieger an die Leasingfirmen zurück geben müssen oder Bestellungen ganz aufgeben.