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Kaum noch White Tails

Airbus ist alle Ladenhüter los

Einige Flugzeuge standen infolge der Corona-Krise ohne Käufer da. Doch Airbus hat alle Verträge mit Kunden überarbeitet und Lösungen gefunden.

Sie sind der Stoff, aus dem derzeit viele Gerüchte in der Luftfahrtbranche sind – die sogenannten White Tails. Der Begriff beschreibt Flugzeuge, die bereits gebaut sind, die aber keinen Abnehmer mehr haben. Passieren kann das, weil der Kunde insolvent ist oder die Flugzeuge nicht mehr bezahlen kann.

So raunt man, Condor könne Airbus A330 Neo erhalten, die eigentlich für Air Asia vorgesehen waren. Auch fünf von der Lufthansa-Gruppe nachbestellte Dreamliner von Boeing sind White Tails, die von anderen Kunden nicht mehr abgenommen werden. Was man an den Gerüchten sieht – es ist Bewegung im Markt. So viel, dass die Ladenhüter bei Airbus offenbar wieder platziert sind.

Alle Verträge angeschaut

Das deutete Airbus-Verkaufschef Christian Scherer kürzlich bei einer Präsentation an. Die Corona-Krise habe natürlich alles komplett durcheinandergewirbelt, gestand der Manager ein. Man habe jeden Vertrag noch einmal mit dem Kunden durchgeschaut, 80 Prozent der Auslieferungsslots seien überarbeitet worden. Nun stehe man an einem Punkt, an dem man zufrieden sei.

White Tails habe man kaum noch, so der Airbus-Manager. Die Flugzeuge, die an den Airbus-Standorten geparkt sind, seien hauptsächlich von Kunden, die um Parkmöglichkeiten gebeten hätten, sagte Scherer weiter. Zum Höhepunkt der Krise habe man von den Ladenhütern «weniger als diese Hand zeigt» gehabt. Jetzt seien es noch weniger.

Boeing mit Rabatt-Aktionen

Bei Boeing dürfte es noch etwas anders aussehen. Der amerikanische Flugzeugbauer hat neben der Corona-Krise immerhin auch noch mit den Nachwirkungen des Groundings der Boeing 737 Max zu kämpfen. Im vergangenen Herbst hatte Boeing einige Dutzend White Tails herumstehen. Für Kunden bedeutete das immerhin gute Deals. Boeing ging verschiedene Kunden – darunter Delta – gezielt mit entsprechenden Angeboten an.