Letzte Aktualisierung: um 21:09 Uhr

Airbus, DLR und Rolls-Royce untersuchen Biokerosin-Emissionen

Die weltweit erste Studie zur Untersuchung von Emissionen eines mit 100 Prozent nachhaltigem Flugkraftstoff (SAF, Sustainable Aviation Fuel) betriebenen kommerziellen Passagierflugzeugs läuft an. Airbus, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt DLR, Rolls-Royce und der SAF-Hersteller Neste haben sich zusammengeschlossen, um das Projekt ECLIF3 (Emission and Climate Impact of Alternative Fuels) zu starten, das die Auswirkungen von 100 Prozent SAF auf die Emissionen und die Leistung von Flugzeugen untersucht.

Die Studie wird am Boden und in der Luft mit einem Airbus A350-900 mit Trent-XWB-Triebwerken von Rolls-Royce durchgeführt. Die Ergebnisse sollen laufende Bemühungen von Airbus und Rolls-Royce unterstützen, die Luftfahrtbranche auf einen umfänglicheren Einsatz von SAF vorzubereiten auf dem Weg zur Dekarbonisierung der Industrie.

In dieser Woche beginnen am Airbus-Standort in Toulouse erste Triebwerkstests, einschließlich eines ersten Fluges, um die Kompatibilität des Kraftstoffs mit den Flugzeugsystemen zu prüfen. Danach folgen die wegweisenden Flugtests, die im April beginnen und im Herbst 2021 fortgesetzt werden. Dabei wird die Falcon 20-E des DLR als Messflugzeug eingesetzt, um im Verfolgungsflug die Emissionen des A350 sowie die resultierenden Kondensstreifen in der Luft zu untersuchen. Weitere Bodentests zur Messung von Feinstaubemissionen sollen die Umweltauswirkungen des SAF-Einsatzes für den Flughafenbetrieb aufzeigen.

Sowohl bei den Flug- als auch bei den Bodentests werden die Emissionen des nachhaltigen Kraftstoffs HEFA (Hydroprocessed Esters and Fatty Acids), mit denen von fossilem Kerosin und schwefelarmem fossilem Kerosin verglichen.

Der Kraftstoff wird von Neste, einem Anbieter von nachhaltigem Flugkraftstoff, zur Verfügung gestellt. Zusätzliche Messungen und Analysen zur Charakterisierung der Partikelemissionen während der Bodentests werden von der britischen University of Manchester und dem National Research Council of Canada geliefert.