A30X: Ein ganz neuer Airbus
Verbundwerkstoffe sind nicht genug. Für die gar nicht so ferne Zukunft plant Airbus für den Nachfolger des Mittelstreckenjets A320 mit ganz neuen Materialien.
A320Neo: Der Nachfolger ist schon in Planung
A320Neo: Der Nachfolger ist schon in Planung
Der A320neo ist noch nicht einmal auf dem Markt, da redet man bei seinem europäischen Produzenten schon über die künftigen Flugzeuge. Dabei will EADS-Innovationschef Yann Barbaux nicht starr auf Verbundwerkstoffe setzen, wie sie in den modernen Jets wie etwa dem Dreamliner oder dem Airbus A320neo oder A350 immer mehr zum Einsatz kommen. Der A30X, so der Arbeitstitel für das neue Flugzeug von Airbus, werde nicht zwingend zu hundert Prozent aus Verbundmaterialien bestehen, sagte Barbaux gemäß dem Fachportal AIN Anfang des Jahres auf einer Konferenz in Paris.
Der Grund: Zwar lohnt sich das durch die neuartigen Werkstoffe gesparte Gewicht bei Langstreckenfliegern wie dem A350. Doch beim A30X, der in rund zehn Jahren der Nachfolger des A320 werden soll, seien Verbundwerkstoffe unter Umständen zu teuer. Daher komme es auf den richtigen Mix an Materialien an.
Aluminium billiger
So würden sich daher für die dünneren Bauteile Aluminium-Legierungen eignen. Laut Barbaux könnte man diese wohl im Rumpf anwenden. Bei schwereren Komponenten wie den Tragflächen würde sich das eingesparte Gewicht dann wieder rechnen. Hier würde man wieder auf leichtere, aber teure Verbundwerkstoffe aus Plastik und Kohlenstofffasern setzen. Auch an den Aluminiumlegierungen will Airbus aber offenbar arbeiten.
So könnte diese bald aus Aluminium, Magnesium und dem Leichtmetall Scandium bestehen. Dieses würde sich für die Verarbeitung hervorragend eignen und könnte Kupfer ersetzen. «Kein Kupfer bedeutet keine Korrosion», so Barbaux. Doch noch sei Scandium zu teuer und nicht einfach zu bekommen.
Auftrag von Citilink