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Zulieferer informiert

Airbus bringt A320 aufs Vorkrisen-Niveau zurück

Der Flugzeugbauer schaut wieder optimistisch in die Zukunft. Beim A320 setzt sich Airbus Ziele wie vor der Krise. Nur bei einem Modell fährt er die Produktion nicht hoch.

Die europäische Flugsicherung Eurocontrol hat kürzlich drei Prognosen zur Erholung des Luftverkehrs vorgestellt. Das pessimistischste Szenario geht davon aus, dass die Branche bei lückenhafter Durchimpfung und Ausbrüchen neuer Virusstämme erst 2029 zu alter Stärke zurückfindet. Airbus sieht es offenbar anders und macht optimistischere Annahmen.

Man gehe davon aus, «dass sich der Markt für Verkehrsflugzeuge zwischen 2023 und 2025 wieder auf das Niveau von vor Covid-19 erholen wird, angeführt vom Schmalrumpf-Segment», teilt der europäische Flugzeugbauer am Donnerstag (27. Mai) mit. Daher habe man seine Zulieferer informiert, dass die Produktion hochgefahren werde.

Monatlich 70 A320 Anfang 2024

Airbus bestätigt eine durchschnittliche Produktionsrate der A320-Familie von 45 Jets pro Monat im vierten Quartal 2021 und plant eine Rate von 64 fürs zweite Quartal 2023. «In Erwartung eines sich weiter erholenden Marktes fordert Airbus seine Zulieferer außerdem auf, ein Szenario mit einer Rate von 70 bis zum ersten Quartal 2024 zu ermöglichen», heißt es weiter. Längerfristig prüft Airbus sogar Möglichkeiten für Raten von bis zu 75 bis 2025.

70 bis 75 A319 Neo, A320 Neo und A321 Neo – das ist ein Wert, als hätte es nie eine Krise gegeben. Dieses Ziel hatte sich Airbus im Frühjahr 2018 nämlich schon einmal für die Zukunft gesetzt. Kurz vor Beginn der Pandemie plante man dann vorerst mit einer Monatsrate von 65 bis 67 Fliegern für das Jahr 2023. Das sind ganz ähnliche Werte, wie man jetzt wieder anpeilt.

Anstieg auch beim Airbus A220

Beim A220 wird die Produktionsrate von derzeit etwa fünf Flugzeugen pro Monat aus dem kanadischen Mirabel und Mobile in den USA Anfang 2022 auf etwa sechs Jets steigen. Man plane außerdem «eine monatliche Produktionsrate von 14 Flugzeugen bis zur Mitte des Jahrzehnts», so Airbus.

Dass Hochfahren des Ausstoßes beim A220 ist auch wichtig, um neue Kunden zu gewinnen. Southwest Airlines entschied sich Ende März gegen das Modell von Airbus und für eine riesige Order von Boeing 737 Max 7. Das Management des Billigfliegers machte deutlich, dass die bessere Verfügbarkeit der Max 7 ein wichtiger Faktor bei der Entscheidung war.

Nur beim A330 ändert sich nichts

Bei den Langstreckenfliegern bleibt Airbus vorsichtiger. Die aktuelle Produktionsrate von fünf A350 pro Monat soll bis Herbst 2022 auf sechs steigen. Beim A330 bleibt es gar bei einer durchschnittlichen Rate von zwei Flugzeugen pro Monat.

«Die Luftfahrtbranche beginnt sich von der Covid-19-Krise zu erholen», sagt Airbus-Chef Guillaume Faury. «Die Botschaft an unsere Zulieferer gibt dem gesamten industriellen System die Möglichkeit, die notwendigen Fähigkeiten zu sichern und bereit zu sein, wenn die Marktbedingungen es erfordern.» Parallel dazu stelle Airbus das industrielle System bei der Strukturmontage um und modernisiere die Produktionsanlagen der A320-Familie.