Immer komplexer
Airbus bremst bei der A320-Produktion
Anders als geplant erhöht Airbus die Produktion von Jets der A320-Familie nicht mehr groß. Der Grund: Die Komplexität durch neue Modelle.
Endmontage von A320 in China: Airbus will den Ausstoß nicht mehr groß erhöhen.
Endmontage von A320 in China: Airbus will den Ausstoß nicht mehr groß erhöhen.
Jeden Monat rollen 60 nigelnagelneue A319, A320 und A321 in der klassischen Ceo- und der neuen Neo-Version aus den Airbus-Fabriken. Damit die Kunden nicht zu lange auf die weiteren 5804 bestellten Exemplare warten müssen, plante der europäische Hersteller eine Erhöhung der Produktion. Man wolle auf 70 bis 75 Stück monatlich gehen, sagte Guillaume Faury letztes Jahr.
Damals war der Franzose noch Chef der Zivilflugzeugsparte von Airbus. Jetzt ist er Chef des gesamten Konzerns. Und heute sieht er es offenbar anders. Die Überlegungen zu höheren Stückzahlen seien auf Eis gelegt worden, erklärt Faury der Zeitung Die Welt. Nachdem man dieses Jahr von 50 auf 60 ging – vor allem dank der neuen vierten Fertigungslinie in Hamburg – plant Airbus nun ab 2021 einen Ausstoß von 63. Dabei soll es dann vorerst bleiben.
Mehr A321 statt A320
Man werde eine Pause einlegen, weil die Komplexität der Produktion durch neue Modelle zunehme, so Faury im Gespräch mit der Welt. Um die vielen A321-Aufträge abzuarbeiten, will Airbus zuerst A320-Standorte und Montagelinien umwandeln. Mehr als 2600 Exemplare des größten Kurz- und Mittelstreckenmodells muss Airbus noch bauen. Erst danach könne man wieder höhere Stückzahlen anpeilen.
Faury hat keine Angst, deswegen Chancen aus dem Grounding der Boeing 737 Max zu vergeben. Airbus sei bis 2024 ausgebucht, so der Konzernchef. Es gebe also kaum Lücken für Gewinne auf Kosten des Erzrivalen.