Flottenplanung
Airbus, Boeing und Embraer hoffen auf Qantas-Aufträge
Die australische Fluggesellschaft will die Flotte in ein paar Jahren modernisieren. Dazu hält sich Qantas alle Optionen offen - auch bisher eher unpopuläre.
Qantas-Heckflosse: Die Fluggesellschaft guckt sich so ziemlich alles an.
Qantas-Heckflosse: Die Fluggesellschaft guckt sich so ziemlich alles an.
Den längsten Flug der Welt anzubieten ist derzeit Qantas’ Prestigeprojekt. Von Sydney wird es nonstop nach London gehen. Dazu hat die australische Fluggesellschaft Airbus und Boeing aufgefordert, an ihren Flugzeugen weitere Verbesserungen vorzunehmen, damit es für die lange Reise reicht. Doch nicht nur dort können die Flugzeugbauer auf Aufträge hoffen.
Orders stehen zwar nicht unmittelbar an, aber, während einer Präsentation vor Analysten zeigte Qantas’ Finanzchef Tino La Spina kürzlich laut dem Portal Australian Aviation eine Folie, die mit «Der Weg zum Flottenumbau durch Technologie der neuen Generation» betitelt war. Zu sehen: Alle Flugzeugtypen der Gruppe sowie Flugzeuge, die als potenzieller Ersatz in Frage kommen.
Eigentlich kommt alles in Frage
Für Regionalstrecken, auf denen Qantas derzeit mit Boeing 717 oder Fokker 100 unterwegs ist, schaue man sich etwa Embraers E2-Serie sowie den Airbus A220 an, wie Bombardiers C-Series heute heißt. Aber auch Boeings 737 Max sei interessant, sowie der Airbus A321 LR – und sogar die von Airbus geplante, noch einmal verbesserte Version A321 XLR – was für Extra Long Range steht. Auch der noch nicht einmal offiziell lancierte NMA-Jet, auch 797 genannt, führt Qantas auf.
Also kommt im Grunde einfach alles in Frage, was die westlichen Hersteller im Angebot haben. Will Qantas damit also einfach nur die Flugzeugbauer zum Konkurrenzkampf anstacheln? Nein, so zumindest Finanzchef La Spina laut Australian Aviation. Es handle sich schon um mehr als lose Gespräche. Man müsse jederzeit bereit sein, neue Technologie in die Flotte aufzunehmen, sollte der Markt das verlangen.
A350-1000 noch im Rennen, Boeing 777-8 auch
Schon weit fortgeschritten sind offenbar die Gespräche bezüglich Project Sunrise, eben den längsten Flug. Qantas-Chef Alan Joyce bestätigte nun laut der Nachrichtenagentur Reuters, dass als einziger Airbus-Jet für den 20-Stunden-Flug der A350-1000 noch im Rennen sei. Um Reichweite und Startgewicht zu steigern, könne man zusätzliche Tanks einbauen.
Ebenso interessiert Joyce Boeings 777-8, die allerdings noch nicht fliegt. Derzeit warte man darauf, von Boeing Details über das Gewicht des Flugzeuges zu erfahren. Zumindest Konkurrentin Airbus behauptet, dass viele Änderungen bei der Serie 777-X dazu führten, dass der Flieger schwerer werde.