Kampf gegen Corona
Vom Airbus zur fliegenden Intensivstation
Als sogenannte Medevacs fliegen umgebaute Passagierflieger bislang bei Armeen als Krankentransporter. Jetzt können auch kommerzielle Airlines ihre A330 und A340 umrüsten.
Medevac-Ausrüstung in einem Airbus A330: Fliegende Intensivstation.
Airbus bietet die Umrüstung mit Krankenbetten auch Airlines an.
Bislang werden sogenannte Medevacs bei Streitkräften eingesetzt. Hier zu sehen, ein Airbus A330 MRTT der Nato mit niederländischer Militärkennung.
Medevac-Ausrüstung in einem Airbus A330: Fliegende Intensivstation.
Airbus bietet die Umrüstung mit Krankenbetten auch Airlines an.
Bislang werden sogenannte Medevacs bei Streitkräften eingesetzt. Hier zu sehen, ein Airbus A330 MRTT der Nato mit niederländischer Militärkennung.
Die «August Euler» ist ein fliegendes Lazarett. Anstelle verwunderter Soldaten evakuierte der Airbus A310 MRTT der deutschen Luftwaffe im März jedoch sechs an Corona erkrankte Zivilisten von Italien nach Deutschland. Die Intensivtransporte möglich machte ein spezieller Rüstsatz, der in fünf von sechs A310 der Luftwaffe eingebaut werden kann.
Bislang nutzen ausschließlich Streitkräfte sogenannte Medevacs-Rüstsätze (Medical Evacuation oder zu Deutsch: Medizinische Evakuierung) in ihren Passagierfliegern. Als sogenannte MRTT (Multi Role Transport Tanker oder zu deutsch: Mehrzwecktransporter und Tankflugzeug) werden etwa Airbus A310 oder Airbus A330 mitunter auch als Krankentransporter eingesetzt. Künftig können auch einige zivile Passagierflieger zu fliegenden Intensivstationen werden.
Französische Behörde entwickelte mit
Airbus bietet neuerdings auch kommerziellen Fluggesellschaften für die beiden Großraumflieger A330 und A340 Medevac-Rüstsätze an. In Kooperation mit dem französischen Gesundheitsministerium arbeitete der europäische Hersteller ein Konzept zur «schnellen Umrüstung» von Passagierflugzeugen aus. Anlass für die knapp sechswöchige Entwicklung ist die Covid-19-Pandemie.
Mit mehreren Intensivbetten sollen umgemodelte A330 und A340 Patienten über lange Strecken transportieren können, schreibt Airbus in einer Mitteilung. Gewöhnlich werden diese Muster auf Interkontinentalstrecken eingesetzt. Airlines können ab sofort auf das Angebot zurückgreifen. Ob es schon Bestellungen gibt, ist bislang nicht bekannt.
Umbau bereits wegen Ebola
Es wäre nicht das erste Mal, dass ein ziviles Passagierflugzeug angesichts eines Virus provisorisch zum Krankentransporter umgerüstet wird. 2014 rüstete etwa Lufthansa Technik angesichts der Ebolakrise kurzfristig einen Airbus A340-300 der Muttergesellschaft zum Spezialtransporter um. In drei mit Luftschleusen abgeschotteten Kabinen konnten Patienten evakuiert werden.
Auftraggeber war die deutsche Bundesregierung. Zusammen mit freiwilligen Lufthansa-Crews war damals Personal des renommierten Berliner Krankenhauses Charité für die Flüge abgestellt. Mittlerweile wurde der Airbus A340 mit dem Kennzeichen D-AIGZ wieder zurückgebaut und befindet sich bei der Lufthansa im regulären Liniendienst.
Sehen Sie in der oben stehenden Bildergalerie Aufnahmen des neuen Medevac-Umrüstsatzes von Airbus.