Letzte Aktualisierung: um 18:40 Uhr

Kaputte Zündkerze

Airbus A320 Neo von Marabu fliegt Malaga-München mit Triebwerksschaden

Ein Airbus A320 Neo von Marabu steht derzeit am Boden. Der Grund: Ein Triebwerksschaden. Mit dem war die Maschine zuvor mehr als zwei Stunden von Malaga nach München geflogen.

«Zuerst hatten wir kein Glück, und dann kam auch noch Pech dazu» – gesagt hat das ursprünglich einmal der Fußballer Jürgen Wegmann. Aber aktuell könnte es auch aus den Reihen des Managements der Condor-Schwester Marabu stammen. Seit dem Start im Mai kämpft die Airline mit operationellen Problemen. Für weitere Negativschlagzeilen sorgte erst am Dienstag (25. Juli) die Beschwerde eines anonymen Piloten über seine Arbeitgeberin.

Und jetzt ist auch ein Flugzeug der Airline erst einmal am Boden. Der Grund: Ein Triebwerksschaden, der sich auf einem Flug am 17. Juli ereignete, wie die Bild-Zeitung zuerst berichtete. Die Maschine mit der Registrierung ES-MBA war in Malaga um 11:29 Uhr auf Flug DI6025 in Richtung München gestartet. Und dort landete sie auch pünktlich nach 2:18 Stunden Flugzeit. Erst nach der Landung zeigte sich, dass mit einem der triebwerke etwas nicht stimmte.

Warnlampe leuchtete kurz nach dem Start

Laut dem Zeitungsbericht begann kurz nach dem Start eine Warnlampe für ein Feuer im Triebwerk zu leuchten. Die Crew erwog, wieder umzukehren, doch schließlich ging die Warnlampe wieder aus und man setzte den Flug fort. Der Grund: Die ES-MBA hatte schon zuvor gelegentlich fehlerhafte Warnungen im Cockpit angezeigt.

Der Flug verlief ereignislos. Erst nach der Landung zeigte sich, dass die Warnlampe dieses Mal nicht grundlos geleuchtet hatte. Marabu erklärt gegenüber aeroTELEGRAPH: «In einem Triebwerk des Flugzeugs ES-MBA hat sich am 17. Juli eine Zündkerze gelockert und heißes Gas ist ausgetreten, was Rußspuren hinterlassen hat. Gebrannt hat das Triebwerk nicht, es wurde dabei jedoch beschädigt.»

Ersatzteilmangel sorgt für Verzögerungen

Jetzt wird der Flieger repariert. «Diese Reparatur wird aufgrund teilweise längerer Lieferzeiten von Ersatzteilen im Laufe des Augusts abgeschlossen sein», so ein Marabu-Sprecher. Der Vorfall sei auch den Behörden gemeldet worden. Im Fall von Marabu ist das nicht das Luftfahrtbundesamt, sondern das Pendant in Estland, wo die Airline ihren Sitz hat. «Wie bei jeder Unregelmäßigkeit in der Luftfahrt üblich, wurde eine Untersuchung initiiert, die noch nicht abgeschlossen ist» heißt es von der Airline.

Basierend auf den bisherigen Erkenntnissen bestand laut Marabu weder für die Passagiere noch die Crew eine Gefahr. «Die Cockpitcrew hat gemäß den für diesen Fall vorgesehenen Protokollen die Maschine überprüft. Diese Überprüfung hat ergeben, dass alle Messwerte des Triebwerks unauffällig waren.» Deshalb sei auch der Flug nach München wie geplant fortgesetzt worden.