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Pratt and Whitney

Air Tanzania hat Probleme mit den Triebwerken der Airbus A220

Aktuell ist nur einer von vier Airbus A220 von Air Tanzania in der Luft. Grund sind Schwierigkeiten mit den Triebwerken von Pratt & Whitney.

Air Tanzania betreibt eine sehr junge Flotte. Ihre zwei Boeing 787, fünf De Havilland Dash 8-400 und vier Airbus A220 sind im Durchschnitt gerade einmal 3,9 Jahre alt. Die Airbus A220 bringen es sogar auf ein Durchschnittsalter von nur 2,5 Jahren.

Doch genau mit denen gibt es Probleme. So kündigte die Fluglinie aus Tansania an, den Betrieb mit den Flugzeugen zu reduzieren, um technische Probleme mit den Pratt & Whitney-Triebwerken zu beheben. Laut dem Portal CH Aviation verweist Air Tanzania auf «weltweite technische Probleme mit dem PW1524G-3-Triebwerk». Um währenddessen einen stabilen Betrieb zu gewährleisten, werde man auch Flüge streichen müssen.

Warten auf Reparaturslots

Tatsächlich ist aktuell nur einer der vier A220-300 von Air Tanzania aktiv. Ein weiterer flog am 5. November zum letzten Mal, ein anderer sogar schon Ende August – beide befinden sich seitdem in Dar-es-Salaam. Der vierte A220-300 von Air Tanzania steht sogar bereits seit Januar in Maastricht in den Niederlanden.

Ohne näher auf die technischen Details der Probleme einzugehen, sagte Air-Tanzania-Chef Ladislaus Matindi gegenüber dem Analysehaus Air Insight, man warte darauf, dass Reparaturslots für Triebwerke frei würden – wie lange das dauere, könne er im Moment nicht sagen. Ersatztriebwerke seien aktuell nicht in ausreichendem Maße verfügbar.

FAA beschäftigt sich mit Triebwerken

Die neuste Entwicklung zu den Triebwerken von regulatorischer Seite: Die amerikanische Luftfahrtbehörde FAA hat im Oktober einen Vorschlag für eine Lufttüchtigkeitsanweisung veröffentlicht, die bis zum 9. Dezember zur Kommentierung offen steht. Es geht um die Pratt & Whitney-Triebwerke PW1519G, PW1521G, PW1521G-3, PW1521GA, PW1524G, PW1524G-3, PW1525G und PW1525G-3. Anlass ist «eine unkontrollierte Abschaltung von zwei Triebwerken bei der Landung, die aufgrund des Verlusts der Triebwerksleistung und der Hydrauliksysteme zu einer Beeinträchtigung der Bremsleistung führte», heißt es.

Die vorgeschlagene Lufttüchtigkeitsanweisung sieht vor, die Software der elektronischen Triebwerkssteuerung zu aktualisieren. Die FAA gibt allerdings an, dass dies pro Flugzeug lediglich zwei Arbeitsstunden braucht. Die alleinige Erklärung für die A220-Probleme von Air Tanzania kann dies also kaum sein.