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Suche nach Ersatz

Air Sénégal will den Airbus A220 nicht mehr

Die Nationalairline des westafrikanischen Staates setzte auf den Airbus A220. Doch bisher hat sie nur ein Exemplar übernommen und will die anderen nicht mehr. Air Sénégal sucht daher Ersatz - das ist allerdings nicht ganz einfach.

Am Aéroport International Léopold-Sédar-Senghor wurde der rote Teppich ausgerollt. Am 29. Dezember 2021 nahm am Flughafen von Dakar Air Sénégal ihren ersten Airbus A220 in Empfang – mit allen Ehren. Sogar Staatspräsident Macky Sall war angereist, um das neue Regionalflugzeug der Nationalairline zu bestaunen. Soldaten salutierten und die Luftwaffe beehrte den Anlass mit einem Staffelflug, den die Ehrengäste von einer Tribüne aus bewundern konnten.

Air Sénégal unterzeichnete 2019  eine Absichtserklärung für acht Airbus A220. Die Fluggesellschaft entschied sich zwei Jahre später, die Jets nicht direkt zu kaufen, sondern zu leasen. Zugleich reduzierte sie den Bedarf auf fünf Jets. Mit den A220-300 wollte sie weiter entfernte Ziele in Afrika bedienen und sogar nach Südeuropa fliegen. Dafür wählte Air Sénégal eine Konfiguration mit 133 Sitzen, davon acht größere in der Business Class.

Triebwerke machen Ärger

Eigentlich sollte Air Sénégal 2022 bereits zwei weitere Airbus A220-300 einflotten. Doch dazu ist es nicht gekommen. Die Maschine mit dem Taufnamen Niokolo-Koba blieb alleine. Und daran wird sich auch nichts mehr ändern. Denn Air Sénégal hat beschlossen, auch den letzten A220 wieder loszuwerden. Dies erklärte Vertriebschef Eric Iba Gueye dem Portal Italia Vola.

Grund für die Entscheidung sind die Probleme mit den PW1500G-Triebwerken von Pratt & Whitney. Denn der einzige A220 von Air Sénégal steht deswegen am Boden. Und die Fluglinie hatte für Januar Wartungsarbeiten an ihren zwei Airbus A321 und an einer ATR 72 geplant. In dieser Zeit sollte eigentlich der A220 die Strecken übernehmen. Das klappt nun aber nicht. Als Folge habe man die Frequenzen auf den Strecken verringern müssen, so Iba Gueye.

Auch Air Tanzania und KLM

Mit denselben Problemen kämpft auch Air Tanzania. Die Fluggesellschaft musste Ende vergangenen Jahres viele Airbus A220 am Boden lassen, weil es Probleme mit den Motoren gab. Und die Reparaturbetriebe sind alle voll belegt, daher dauert es lange, bis eine Fluggesellschaft frei Termine bekommt. Auslöser für die Reparatur sind unkontrollierte Abschaltungen der Triebwerke. Um sie zu verhindern, müssen die Software der elektronischen Triebwerkssteuerung aktualisiert und danach die Funktionstüchtigkeit überprüft werden.

Air Sénégal sei nun auf der Suche nach einem Modell, um die Airbus A220 zu ersetzen, so Iba Gueye zu Italia Vola. Einfach ist das allerdings nicht. Denn das Konkurrenzmodell Embraer E2 fliegt mit einer Variante desselben Triebwerks von Pratt & Whitney. Das führte beispielsweise bei KLM Cityhopper ebenfalls schon zu hohen Ausfallzeiten.