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Air Nigeria stellt Betrieb ein

Die Fluggesellschaft groundet ihre Flotte und entlässt fast alle Angestellten. Sie will sich so neu erfinden.

Vier Tage lang will man noch fliegen. Am 10. September ist dann endgültig Schluss. An jenem Tag werde man alle Flüge einstellen – national, regional und auch international, teilte Air Nigeria am Mittwoch (5. September) mit. Schuld am Grounding seien die illoyalen Mitarbeitenden und die schlechte wirtschaftliche Lage, welche «dem Geschäft im Luftfahrtsektor nicht zuträglich sind». Es sei in einer solchen Situation schwer, weiter zu investieren, begründete Ausichtsratspräsdeint Jimoh Ibrahim weiter. Die Fluggesellschaft müsse daher den Betrieb einstellen und 950 von 1000 Angestellten entlassen. Er danke allen Beteiligten für die letzten zwei Jahre, sagte er gemäß der Zeitung The Nation.

Dem Schritt gingen mehrere turbulente Wochen voraus. Am 21. Juni entzog die Aufsichtsbehörde Nigerian Civil Aviation Authority der Fluggesellschaft die Lizenz für alle Inland- und Regionalflüge. Das löste Unruhen unter dem Personal aus. Gegen Ende Juli jedoch schienen sich Management und Arbeitnehmer zusammengerauft zu haben. Man habe diverse Maßnahmen eingeleitet, um den Betrieb und die Arbeitsbedingungen zu verbessern, meldete die Airline damals. Und die Verbindung nach London sei vom Lizenzentzug nicht betroffen. Am 24. Juli dann warf die Iata Air Nigeria aus ihrem Verrechnungssystem. Das leitete das Ende ein.

Mehrere Besitzerwechsel

Fünfzig Mitarbeitende aus unterschiedlichen Geschäftsbereichen will Ibrahim dennoch behalten. Mit ihnen zusammen wolle er daran arbeiten, innerhalb eines Jahres wieder abzuheben. «Wir tun alles dafür, dass Air Nigeria überlebt», so der Präsident.

Die Airline wurde 2004 mit Hilfe von Richard Bransons Virgin Group als Virgin Nigeria gegründet. Später verkaufte der Milliardär seine Anteile. Das Unternehmen taufte sich in Nigerian Eagle Airlines um und 2010 stiegen abermals neue Investoren ein, die unter der Marke Air Nigeria operierten. Die Flugline besitzt heute eine Flotte von einem Airbus A330-200, zwei Boeing B737-200 und zwei Embraer 190. Eigentlich war geplant, dass noch dieses Jahr ein weiterer A330 zur Flotte stößt, 2014 wollte man auch vier Dreamliner übernehmen. Daraus wird nun wohl erst einmal nichts.