Letzte Aktualisierung: um 10:44 Uhr

Flotte und Netz werden überprüft

Air New Zealand erwartet «schwierige Entscheidungen»

Die neuseeländische Nationalairline muss ihre Gewinnprognose nach unten korrigieren. Darum stellt Air New Zealand Netz, Flotte und Kostenbasis auf den Prüfstand.

Die Leistungsdaten sehen eigentlich nach wie vor gut aus. In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2018/19 beförderte Air New Zealand 8,9 Millionen Passagiere – 4,3 Prozent mehr als in der Vorjahresperiode. Vor allem auf Langstrecken und den Routen nach Australien konnte die Fluggesellschaft markant zulegen. Die Auslastung kletterte insgesamt ebenfalls – um 0,1 Prozentpunkte auf gute 83,7 Prozent. Trotzdem macht sich das Management unter seinem Vorstandsvorsitzenden Christopher Luxon Sorgen.

Man sehe aufgrund der bestehenden Buchungen ein schwächeres Umsatzwachstum für die Monate Januar bis Juni voraus, teilte Air New Zealand am Mittwoch (30. Januar) mit. Sowohl inländische Urlaubsflüge als auch Reisen nach Neuseeland würden weniger verkauft als erwartet. Die Folge davon ist, dass die Fluglinie ihre Gewinnprognose um rund 16 Prozent senken muss. Vor fünf Monaten rechnete sie noch mit einem Vorsteuergewinn von 385 bis 495 Millionen Neuseeland-Dollar. Jetzt erwartet sie nur noch ein Plus von 340 bis 400 Millionen, umgerechnet 200 bis 240 Millionen Euro.

Erste Verbindungen gestrichen

«Unsere neueste Prognose beunruhigt uns», so Luxon in der Mitteilung. Deshalb hat er eine grundlegende Analyse angeordnet. Dabei sollen «Netz, Flotte und Kostenbasis» überprüft werden. Eine erste Maßnahme wurde bereits getroffen. Das Kapazitätswachstum fürs Gesamtjahr wurde von sechs auf vier Prozent herunter geschraubt. Erste Verbindungen wurden schon gestrichen.

In einer internen Mail macht Luxon denn auch klar: Man stehe bei Air New Zealand vor «schwierigen Entscheidungen». Noch im August hatte der Chef ganz anders geklungen: «Über die kommenden zwei Jahre rechnen wir mit einem Wachstum der Passagierzahlen um eine Million pro Jahr, um Ende 2020 dann 19 Millionen zu erreichen».