Letzte Aktualisierung: um 16:43 Uhr

Air Namibia: Neue Jets trotz Schulden

Die Fluglinie hat Mühe, das Kerosin zu bezahlen. Dennoch least sie neue Flugzeuge für die Route nach Frankfurt.

Selbst in Namibia gab es keinen Treibstoff mehr für die Fluggesellschaft. Wie das lokale Nachrichtenportal Allgemeine Zeitung berichtet, musste ein Airbus von Air Namibia auf dem Weg von der Hauptstadt Windhoek nach Frankfurt am Main im angolanischen Luanda für einen Tankstopp absetzen – weil die heimische Versorgungsfirma Engen Namibia den Dienst aufgrund unbezahlter Rechnungen verweigerte. «Wir haben zurzeit kein Geld», bestätigte Air-Namibia-Sprecher Paulus Nakawa, «aber wir müssen sicherstellen, dass die Rechnung bezahlt wird und wir zum normalen Betrieb zurückkehren.»

Wie hoch genau die Schulden sind, will die Fluglinie nicht bekannt geben. Aber sie könnten sich gemäß Allgemeiner Zeitung auf 75 und 95 Millionen Namibia-Dollar (rund 8 Millionen Euro/9,7 Millionen Franken) belaufen. Von Air Namibia heißt es, man befinde sich in intensiven Gesprächen mit dem Versorger und sei dabei, das Problem zu lösen. Air Namibia als Nationalairline erhält regelmäßig Geld vom Staat. Doch der hat offenbar auch bald genug. Aus dem Transportministerium hieß es laut Medienberichten, dass man den Flugbetrieb einstellen müsse, wenn man die Rechnungen nicht zahlen könne.

Flottenverjüngung

Das hat die Fluggesellschaft offenbar nicht vor – im Gegenteil. Air Namibia gab gemäß dem Nachrichtenportal Travel Blackboard erst kürzlich bekannt, die Flotte massiv zu verjüngen. So läuft etwa der Leasingvertrag für die zwei Airbus A340, mit denen unter anderem Frankfurt bedient wird, bald aus. Stattdessen plane man, für zwölf Jahre zwei brandneue A330 zu leasen.

Ab Oktober sollen die neuen Jets dann für Air Namibia im Einsatz sein. Um profitabler zu werden, will man aber auch den Flugplan anpassen. So will Air Namibia etwa am dem 24. Januar nur noch vier- statt siebenmal zwischen Windhoek und Frankfurt fliegen. Ab dem 25 Juni sollen dann wieder sieben Flüge durchgeführt werden, Ab Dezember dann wieder nur noch sechs. Dafür plant die Airline auch neue Destinationen, ohne bislang konkreter zu werden.