Erneuter Kapitalmangel
Air France-KLM benötigt weitere sechs Milliarden
Wegen der anhaltenden Corona-Krise braucht Air France-KLM erneut Staatshilfe. Die zuvor erhaltenen Milliardengelder reichen nicht mehr aus.
Boeing 787 von Air France: Mehr Geld muss her.
Boeing 787 von Air France: Mehr Geld muss her.
Im April erhielt Air France-KLM insgesamt 10,4 Milliarden Euro an Hilfsgeldern aus Frankreich und den Niederlanden, um die Corona-Krise überstehen zu können. Doch weil die Pandemie sich hinzieht, reicht die staatliche Hilfe wohl nicht mehr aus. Konzernchef Benjamin Smith warnte bereits im September, dass die Gruppe ihr Kapital weiter stärken muss, weil die Erholung langsamer ausfällt als erwartet.
Jetzt wird das konkreter. Laut einem Bericht der französischen Zeitung Le Monde, könnte die französische Regierung Air France-KLM weitere drei Milliarden Euro zukommen lassen, während die Niederlande eine Milliarde bereitstellen. Weitere zwei Milliarden sollen durch Darlehen dazu kommen.
Frankreich stellt sich hinter Air France
Sowohl Frankreich als auch die Niederlande besitzen Anteile an air France-KLM. Beide halten jeweils knapp 14 Prozent am Luftfahrtunternehmen. Doch es ist in erster Linie Paris, das seiner Airline die Hand reicht. Bei den vorherigen Corona-bedingten Staatshilfen hat die Regierung in Paris mit gut sieben Milliarden Euro für den größten Anteil der Gelder gesorgt.
Vor einigen Tagen erst, sagte Frankreichs Wirtschaftsminister Bruno Le Maire im Fernsehen: «Wir werden unsere nationale Fluggesellschaft auch weiterhin unterstützen, wenn es notwendig ist», und stärkt Air France damit den Rücken. Frankreich hat der Nationalairline im Gegenzug für die Hilfe im April allerdings auch strenge Bedingungen auferlegt, etwa in Bezug auf die Ökologie.