Gegen Ryanair und Easyjet
Air Dolomiti kämpft mit Alitalia gegen Billigairlines
Kampfansage an Lowcost-Anbieter: Die italienische Lufthansa-Tochter plant gemeinsam mit drei Mitbewerben eine Allianz gegen Ryanair und Easyjet in Italien.
Embraer E195 von Air Dolomiti: Die Lufthansa-Tochter fliegt wieder.
Embraer E195 von Air Dolomiti: Die Lufthansa-Tochter fliegt wieder.
Die Claims sind abgesteckt. Mit fast 41 Millionen Passagieren pro Jahr ist Ryanair die Nummer eins in Italien. Die irische Billigairline liegt Längen vor der Nummer zwei. Alitalia zählt nur knapp 22 Millionen Reisende jährlich, Easyjet kommt auf 19 Millionen.
Gegen die wachsende Macht der Billigairlines in ihrem Heimatmarkt wollen vier italienische Fluggesellschaften etwas unternehmen. Giancarlo Zeni als Chef von Alitalia, Jörg Eberhart als Chef von Air Dolomiti, Luca Patanè als Chef von Blue Panorama und Carlo Stradiotti als Chef von Neos haben sich gemäß dem Portal Avionews kürzlich in Rom getroffen, um eine Allianz gegen die Lowcost-Anbieter zu schmieden. Angedacht ist eine Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen.
Codeshare, Wartung, Einkauf
So können sich die vier Fluggesellschaften vorstellen, Codeshare-Flüge auf inländischen und europäischen Strecken durchzuführen, die nur jemand von ihnen bedient. Aber auch eine Kooperation in der Wartung und im Vertrieb wurde diskutiert. Ebenso könnten sich Alitalia, Air Dolomiti, Blue Panorama und Neos vorstellen, beim Einkauf gemeinsame Sache zu machen und mit mehr Macht tiefere Preise zu erzielen, wie die Zeitung Corriere della Sera schreibt.
Entscheidungen wurden noch keine getroffen. Das Quartett will die Diskussionen über eine Kooperation weiterführen. Nicht nur Gespräche untereinander sind geplant, sondern auch mit der Politik. Einige wurden bereits geführt.
Unterstützung durch Regierung
Die vier italienischen Airlines sind wie alle anderen Fluggesellschaften als Folge der Corona-Krise angeschlagen. Die Regierung in Rom hat drei Milliarden Euro für eine neue Alitalia bereitgestellt und weitere 130 Millionen für den Neustart von Air Dolomiti, Blue Panorama und Neos.