ARJ21 für Air China, China Eastern und China Southern
Staatsairlines helfen Comac mit Großorder
Die Comac ARJ21 kam bisher nicht auf Touren. Jetzt ordern Air China, China Eastern Airlines und China Southern 105 Exemplare des Regionaljets - ein Deal unter Staatsfirmen.
Comac ARJ21: Chinesischer Regionalflieger sammelt 105 Bestellungen.
Comac ARJ21: Chinesischer Regionalflieger sammelt 105 Bestellungen.
Airbus A220, Embraer E2-Jet, Mitsubishi Spacejet oder auch Sukhoi Superjet: In den letzten Jahren ist eine ganze Reihe neuer Regionalflugzeuge auf den Markt gekommen. Auch China möchte da mitmischen. Die nationale Luftfahrtindustrie entwickelte dazu ab 2002 die Comac ARJ21. Sie ist das erste überwiegend aus der Volksrepublik stammende Passagierflugzeug mit Düsenantrieb.
Nach massiven Verzögerungen bei Entwicklung und Zulassung bekam die erste Airline vor drei Jahren ihre ARJ21. Seitdem fliegen etwas mehr als ein Dutzend Exemplare des Regionalfliegers bei Chengdu Airlines und Genghis Khan Airlines. Beide Betreiber sind wie Hersteller Comac in staatlicher Hand. Eine neue Großorder setzt diesen Trend fort und deutet an, dass Chinas Regierung das ARJ21-Programm nach dem schleppenden Start forcieren will.
Drei größten staatlichen Airlines China ordern synchron
Ende August kündigten Air China, China Eastern Airlines und China Southern Airlines zeitgleich an, dass sie je 35 ARJ21-700 bestellen. Beim Trio handelt es sich um die drei größten Fluggesellschaften des Landes, die alle ganz oder mehrheitlich in staatlicher Hand sind. Der Auftrag hat einen Wert von vier Milliarden Dollar nach Listenpreisen.
Die insgesamt 105 Flugzeuge werden von 2020 bis 2024 ausgeliefert. China Eastern will mit der Order «Engpässe bei Zubringerflugzeugen» ausgleichen und regionalen Routen weiter ausbauen, berichtet das Portal Flightglobal. China Southern äußerte sich ähnlich und will mit den Flugzeug ihre «Marktabdeckung ausweiten».
Comac spricht von fast 600 Bestellungen
Im vergangenen Jahr wurde bereits eine ähnliche Großbestellung bekannt. Diese stammt jedoch von einem privaten Unternehmen: Die chinesische HNA Group orderte bei Comac 300 Flugzeuge: 200 C919 sowie 100 ARJ21. Der Flugzeugbauer erklärt in der Mitteilung zur aktuellen Bestellung, dass nun insgesamt 596 Bestellungen von 22 Kunden für die ARJ 21 vorliegen.