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Flottenplanung

Air Canada liebäugelt mit Airbus A321 LR

Die kanadische Fluglinie hat ihre 737-Max-Bestellung bei Boeing reduziert. Als Ersatz könnte bei Air Canada ein Flieger von Airbus ins Spiel kommen.

Am 11. Dezember 2013 hatte Boeing allen Grund zum Feiern. Damals teilte Air Canada mit, 61 737 Max fest zu bestellen. Außerdem sicherte sich die Fluggesellschaft Rechte und Optionen, um die Order sogar auf 109 der Jets aufzustocken. Sie kündigte an, mit den neuen Fliegern von Airbus zu ersetzen.

Bemerkenswert an dieser Bestellung war zudem, dass Air Canada nie mit der Max-Vorgängerin Boeing 737 NG geflogen ist, also mit den Modellen 737-600, -700, -800 und -900. Auch Boeing 737 Classic (-300, -400 und -500) hatte sie nie in der Flotte. Einzig 44 Boeing 737-200 hoben einst für die Kanadier ab.

Elf Boeing 737 Max weniger

Den Betrieb mit der ersten Boeing 737 Max startete Air Canada am 11. Dezember 2017, auf den Tag genau vier Jahre nach der Ankündigung der Order. Bis heute hat die Fluggesellschaft 24 der Jets übernommen. Das weltweite Grounding des Modells ist daher besonders bitter für sie. Mit Southwest Airlines hat nur eine einzige Fluglinie bereits mehr 737 Max. Die Amerikaner besitzen 31 Exemplare.

Im März gab Air Canada bekannt, elf ihrer fest bestellten 737 Max doch nicht abzunehmen. Sie hätten eigentlich Mitte des Jahrzehnts geliefert werden sollen. Damit bleiben von der ursprünglichen Bestellung noch 50 Exemplare. Von den 26 noch auszuliefernden Jets sind laut der Flugzeugdatenbank CH Aviation zwölf schon fertig gebaut.

Air Canada schaut auf A321 LR

Air Canadas Finanzchef Michael Rousseau sagte nun bei einer Konferenz, man möge die 737 Max immer noch. Sie sei sehr gut geeignet für den nordamerikanischen Markt. Allerdings erklärte er auch, die Abbestellung von elf Exemplaren habe Raum geschaffen, um sich andere Jets anzuschauen. An dieser Stelle nannte Rousseau kein spezielles Modell.

Als der Finanzchef jedoch nach dem Airbus A321 Neo gefragt wurde, sagte er, die reichweitenstarke Version A321 LR sei für seine Airline interessanter als der normale A321 Neo. Man müsse aber abwarten, wie der Markt sich entwickle. Air Canada hat bereits 15 Airbus A321-200 in der Flotte, mit denen sich Rousseau zufrieden zeigte.

Air Transat mit A321 LR nach Europa

Für Kurz- und Mittelstrecken hat Air Canada derzeit ebenfalls in der Flotte fünf Airbus A220-300, 13 A319-100, 37 A320-200, sechs Embraer E190 und die genannten 24 Boeing 737 Max-8 und 15 Airbus A321-200. Allerdings ist die Fluggesellschaft auch dabei, Air Transat zu übernehmen. Die EU unterzieht den Deal gerade einer vertieften Prüfung.

Und Air Transat ist der erste nordamerikanische Betreiber des Airbus A321 LR. Die Fluglinie will insgesamt 15 der Flieger leasen und bedient damit Transatlantik-Strecken. Konkurrent Westjet will für Flüge von Kanadas Ostküste nach Europa künftig auf die Boeing 737 Max setzen.