Zwei Boeing 767 F
Air Canada Cargo schrumpft und verleast Flugzeuge nach Afrika
Die kanadische Fluglinie wollte im Frachtgeschäft groß herauskommen und investierte entsprechend. Doch Air Canada Cargo ist kein Erfolg.
Boeing 767F von Air Canada Cargo: Zwei Maschinen machen jetzt den Abflug nach Afrika.
Boeing 767F von Air Canada Cargo: Zwei Maschinen machen jetzt den Abflug nach Afrika.
Die Pandemie brachte eine eindrucksvolle Renaissance bei Air Canada: die Wiederbelebung der Frachtsparte. Nachdem die eigenständige Frachtairline in den 1990er-Jahren eingestellt worden war, setzte Air Canada Cargo angesichts der Rekordnachfrage wieder auf das Geschäft.
Zunächst kamen sogenannte Prachter zum Einsatz – Passagierflugzeuge, deren Sitze kurzfristig entfernt wurden, um Fracht zu transportieren. 2021 ging Air Canada noch einen Schritt weiter und nahm die erste von insgesamt sechs umgebauten Boeing 767-300 in die Flotte auf, um den steigenden Bedarf nachhaltig zu bedienen.
Ziele von Air Canada waren zu ambitioniert
Damit nicht genug: Air Canada ging noch einen Schritt weiter und bestellte zwei weitere umgebaute Boeing 767-Frachter sowie fabrikneue Modelle – zwei Boeing 767-300 F und zwei Boeing 777 F. Die ersten beiden fabrikneuen 767 BCF lieferte Boeing 2021 und 2022 aus. Insgesamt plante die Airline eine Flotte von zehn reinen Frachtflugzeugen, um ihre Position im wachsenden Luftfrachtmarkt weiter auszubauen.
Der Abschwung im Frachtgeschäft traf auch Air Canada. Im zweiten Quartal 2023 legte die Airline ihre beiden neuen 767 F mit den Kennungen C-GXHI und C-GXHM still. Im September stornierte sie die Bestellung für zwei 777 F und trat vom Vertrag für zwei 767 BCF zurück, was eine Strafzahlung von 14,5 Millionen Dollar zur Folge hatte. Mit sechs Frachtern sieht sich die Airline gut aufgestellt, schreibt das Portal Freightwaves.
Ethiopian Airlines baut Fracht kräftig aus
Auch für die beiden 767 F hat Air Canada Cargo eine neue Abnehmerin gefunden: Ethiopian Airlines least die Maschinen, berichtet Freightwaves. Über die Dauer des Vertrags ist nichts bekannt, doch die afrikanische Fluglinie baut ihre Frachtsparte deutlich aus. Sie betreibt derzeit zehn Boeing-777 F, vier umgebaute 737-800 sowie drei geleaste 767-300 F.
Vier weitere 777 F sollen 2025 ausgeliefert werden, doch Verzögerungen bei Boeing könnten den Zeitplan erheblich beeinflussen. Zudem hat die Airline eine vorläufige Vereinbarung über den Kauf von fünf 777-8 F getroffen.