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Air Astana baut Flotte aus

Die kasachische Airline ist profitabel. Diese Stärke nutzt sie, um mit neuen Fliegern und Zielen der Konkurrenz davonzuziehen.

Davon träumen viele Fluggesellschaften: Air Astana verdient derzeit gutes Geld in der Luft – trotz Schuldenkrise in Europa, Konjunkturflaute in den Industriestaaten und um 140 Prozent gestiegenen Kerosinpreisen. Kein Wunder: Kasachstans Wirtschaft boomt. 2010 wuchs sie um 7,3 Prozent, 2011 um 7,5 Prozent. Und auch dieses Jahr erwarten die Experten der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung ein Plus von mindestens 5 Prozent – dank den reichlichen Vorkommen an Kohlenwasserstoffen und Erzen. Getrieben vom Boom legte Umsatz von Air Astana im ersten Halbjahr um 13 Prozent auf 394 Millionen Dollar zu. Unter dem Strich resultierte ein Gewinn von fast 5 Millionen Dollar.

Das nutzt die Fluggesellschaft für ihre Expansion. Zwischen kommendem November und Mai 2013 stellt sie vier neue Airbus A320 sowie zwei A321 in Dienst. An der Luftfahrtmesse in Farnborough letzten Sommer platzierte sie zudem weitere Bestellungen für Langstreckenjets: vier Boeing B767-300 und drei Dreamliner B787-8 orderte die kasachische Nationalairline. Die Langstreckenjets werden sukzessive bis 2017 ausgeliefert. Air Astana, 2001 als Nachfolgegesellschaft der insolventen Air Kazakhstan gegründet, fliegt damit vor allem Ziele in der Region, in Russland sowie im Fernen Osten an. Neu angepeilt werden Hong Kong und die vietnamesische Metropole Ho Chi Minh Stadt.

Musterknabe in Zentralasien

Obwohl sie die einzige kasachische Gesellschaft ist, welche nicht auf der Schwarzen Liste der EU steht, plant Air Astana keine neuen Routen nach Europa. Präsident Peter Foster begründet dies in einer Mitteilung damit, dass der Alte Kontinent der einzige Markt sei, der kein Wachstum aufweise. Er erwartet dank erweiterter Flotte und neuen Zielen eine weitere Verbesserung des Geschäftsgangs. Helfen dürfte auch, dass Air Astana von Skytrax mit vier Sternen ausgezeichnet und zur besten Fluggesellschaft in Zentral- und Südasien gekürt wurde. Sie gehört zu 51 Prozent dem Staat und zu 49 Prozent dem britischen Luftfahrtkonzern Bae Systems.