Letzte Aktualisierung: um 12:30 Uhr

South African Airways, Kenya Airways, Air Mauritius und Rwandair

Vier Airlines planen Allianz gegen Ethiopian

Vier afrikanische Fluglinien wollen künftig eng zusammenarbeiten. South African Airways, Kenya Airways, Air Mauritius und Rwandair planen eine Kooperation, um gegen Ethiopian anzukommen.

Die afrikanische Luftfahrt ist ein schwieriges Umfeld. Die Fluggesellschaften haben mit viel Bürokratie, fehlender Marktöffnung und hohem Konkurrenzdruck vor allem durch die Golfairlines zu kämpfen. Viele schreiben deshalb Verluste. Nun wollen vier von Ihnen versuchen, gemeinsam an Stärke zu gewinnen. Air Mauritius, South African Airways, Rwandair und Kenya Airways planen eine Allianz zu gründen und so voneinander zu profitieren.

Gemeinsam wollen die vier Fluglinien von Synergien bei ihren Netzwerken profitieren. Genaue Details zur Zusammenarbeit sind allerdings noch nicht bekannt. Denkbar wären auch Kooperationen in Sachen Wartung, Ausbildung oder Einkauf. «Wir befinden uns noch in einer frühen Phase der Gespräche», so Somas Appavou, Chef von Air Mauritius, zu aeroTELEGRAPH. «Aber wir kommen gut vorwärts.»

Mauritius will Drehkreuz werden

Für seine Airline könnte eine Zusammenarbeit mit den anderen Fluglinien hilfreich sein, um den Plan, ein Drehkreuz ab Afrika in Richtung Asien und Ozeanien zu werden, weiter voranzutreiben. Dank der geografischen Lage von Mauritius sieht Appavou das als einen klaren Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz. Air Mauritius ist bisher in keiner Allianz, unterhält aber Partnerschaften unter anderem mit Air France und KLM oder Emirates.

Anders sieht es bei den beiden großen Partnern aus. Kenya Airways ist Mitglied der Skyteam-Allianz um Air France-KLM und South African Airways gehört zur Star Alliance, bei der auch Lufthansa Mitglied ist. Zur diesem Bündnis gehört aber auch Ethiopian – die größte afrikanische Fluggesellschaft und harte Konkurrentin der vier potenziellen Partner.

Ethiopian bekommt Gegenwind

Die Partnerschaft der vier Fluglinien ist auch eine Reaktion auf die Strategie von Ethiopian. Die Airline ist gerade dabei, bei vielen anderen Fluglinien in Afrika einzusteigen und sich so ein eigenes Netzwerk aufzubauen. So hilft sie etwa in Tschad, eine neue Nationalairline aufzubauen. Ende Juli wurde zudem bekannt, dass sie bei Eritrean Airlines einsteigt. Schon im Januar war publik geworden, dass Ethiopian mit Zambia Airways eine weitere nationale Fluggesellschaft wiederbeleben will.