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Sponsorin der AFL Europe

Royal Brunei nicht mehr erwünscht

Die Australian Football League Europe AFL gewann die staatliche asiatische Airline als Großsponsor. Nun sagte die Liga wieder ab - weil Brunei Homosexuelle verfolgt.

Für die Australian Football League Europe war es ein Durchbruch. Der Sponsoringvertrag mit Royal Brunei sei «wegweisend», teilte die europäische Liga der australischen Fußballvariante im Juli mit. Es sei der größte Deal in der eigenen Geschichte. Die Fluggesellschaft des absolutistisch regierten Staates in Asien hätte die Spieler von Europa zum International Cup in Australien geflogen, Spiele unterstützt und gemeinsame Marketingaktivitäten mit der Liga unternommen.

AFL-Europe-Chef Ben MacCormack freute sich. «Ihre tägliche Dreamliner-Vebindung zwischen London und Melbourne ist eine bequeme Möglichkeit für unsere Spieler zu reisen», sagte er bei der Bekanntgabe des Deals. Und Royal Brunei war glücklich, sich international präsentieren zu können. 2011 hatte sich von Langstreckenflügen verabschiedet. Doch mit der Erneuerung der Flotte und der Ankunft des Dreamliners will Royal Brunei wieder expandieren.

Mehr als 40’000 Menschen unterzeichneten eine Petition

Doch gegen den Vertrag mit der AFL Europe regte sich bald Widerstand. Royal Brunei sei ein «schockierender» Sponsor, schrieb die Gruppe All Out, welche sich für die Rechte von Homosexuellen einsetzt. Denn Brunei setzt ab dem kommenden Jahr strikt auf der Scharia basierende Gesetze um. Sie sehen unter anderem Bestrafungen von Homosexuellen vor – durch Gefängnis, Amputation oder den Tod. Mehr als 40’000 Menschen unterzeichneten deshalb eine Petition gegen den Deal zwischen Royal Brunei und der AFL Europe.

Auch sonst ist Brunei kein freier Staat. Der Sultan regiert per Dekret. Parteien sind nicht erlaubt. Wohl auch darum lenkte nun die AFL Europe ein. Man werde den Deal mit Royal Brunei kündigen, teilte die Liga Ende vergangener Woche mit. Innerhalb der nächsten Tage oder Wochen werde man aussteigen.