Letzte Aktualisierung: um 17:59 Uhr

Insgesamt Order von 323 Flugzeugen

Aeroflot will 40 Tupolev Tu-214 bestellen

Russland größte Airline-Gruppe nennt Details zur geplanten großen Inlandsorders. Statt Jets von Airbus und Boeing bestellt Aeroflot insgesamt 323 Superjets, MS-21 und Tu-214.

Es gibt kaum eine Airline weltweit, die so aktuell und umfassend über die Flotte informiert wie die größte russische Fluggesellschaft. «Am 1. August verfügte Aeroflot über 183 Flugzeuge, die im Durchschnitt 6,7 Jahre alt sind», heißt es aktuell auf der Webseite. Dann folgt die Aufteilung: 22 Boeing 777, 37 Boeing 737, 7 Airbus A350, 12 A330, 36 A321, 64 A320 und 5 Superjet 100. Das ist die Flotte der Airline ohne Töchter.

Schon vor dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und die folgenden westlichen Sanktionen hatte die staatliche kontrollierte Fluglinie die Weichen gestellt, um mit weiteren Superjets sowie Irkut MS-21 den Anteil von russischen Jets zu erhöhen. Mittlerweile ist klar, dass Aeroflot auch ein weiteres Modell erhält, das aber nicht neu ist.

210 Exemplare der Irkut MS-21

Russlands Verkehrsminister Vitaly Savelyev erklärte im Juni, die Tupolev Tu-214 sei «eines der Modelle, die von den Fluggesellschaften, insbesondere von Aeroflot, als eines der Basismodelle in Erwägung gezogen werden, auf die sie im Laufe des Prozesses langsam umsteigen werden». Russische Medien berichteten damals über eine bevorstehende Order der Aeroflot-Gruppe für rund 300 russische Flugzeuge.

Jetzt wird es konkreter. So sagte Aeroflot-Chef Sergey Alexandrovsky in einem Gespräch mit dem russischen Präsidenten Vladimir Putin: «Wir planen, Verträge über insgesamt 323 im Inland hergestellte Flugzeuge abzuschließen, darunter 73 Sukhoi Superjet 100, 210 MS-21 – bereits in der neuen Ausführung mit russischen Triebwerken und mit Ersatz von ausländischen Teilen – und 40 Tu-214.»

Für Aeroflot eine Rückkehr

Man werde rund 3500 neue Pilotinnen und Piloten benötigten für all diese Flugzeuge, so Alexandrovsky laut der Nachrichtenagentur Tass. Kurz zuvor hatte Yury Slyusar, Chef des Flugzeugbau-Dachkonzerns UAC zur Tupolev Tu-214 angekündigt, man plane «die Auslieferung des ersten Flugzeugs im Jahr 2023». Bis 2030 sollen rund 70 Exemplare gebaut werden.

Aeroflot hat schon einmal Tu-214 betrieben. Die letzten Exemplare verließen 2009 die Flotte. Das Modell ist eine Weiterentwicklung der Tu-204 und absolvierte 1996 seinen Erstflug. Die Produktion wurde trotz des ausbleibenden Markterfolgs nie ganz eingestellt. Die Tu-214 bietet 180 bis 210 Gästen Platz und hat vollbeladen eine Reichweite von 4340 Kilometern.