Letzte Aktualisierung: um 9:47 Uhr

Aeroflot tauscht ihre Superjets

Die russische Nationalairline hat genug von den Problemen mit Sukhois Superjet. Sie gibt die ersten Exemplare nun zurück und bekommt eine verbesserte Version.

So richtig zufrieden war Aeroflot nie mit dem neuen Passagierflugzeug aus heimischer Produktion. Die Leistung der zehn bereits erhaltenen Sukhoi Superjets 100 sei deutlich schwächer als versprochen, beklagten sich Vertreter der russischen Nationalairline. Technische Probleme führten immer wieder zu Ausfällen und so sei die Betriebszeit bedeutend geringer als erwartet. Nun nimmt sich der Aufsichtsrat dem Problem an. Er bewilligte Mitte März eine Transaktion mit VEB Leasing zur Finanzierung von zehn neuen Superjets. Mit den neuen Maschinen würden die älteren ersetzt, die sich bereits in der Flotte befinden, erklärt das Unternehmen.

Als Grund für den Austausch der Superjets gibt Aeroflot «höhere Effizienz und mehr Komfort» an. Die neuen Maschinen erhalten eine bessere Klimaanlage mit individuellen Belüftungsventilen, mehr Küchen und mehr Toiletten. Die Verbesserung des Serviceneniveaus sei das oberste Ziel von Aeroflot, erklärte das Unternehmen dazu. Die neuen Flieger ergänzt Sukhoi mit dem Zusatz «Full Version». Neben einem veränderten Interieur merzt der Hersteller bei den neuen Superjets auch Kinderkrankheiten aus. Beim Ausfahren der Vorflügel (Slats), beim Einziehen des Fahrwerks oder bei der Anzeige von Lecks gab es immer wieder Probleme.

Auch Flüge nach Dresden

Aeroflot orderte insgesamt dreißig Sukhoi Superjets. Sie konfigurierte die ersten zehn mit 12 Business- und 75 Economyclass-Sitzen. Die Fluglinie fliegt mit dem Jet vor allem Strecken innerhalb Russlands und in die Ukraine, aber der SSJ100 fliegt auch nach Dresden, Kopenhagen und Zagreb.

Was mit den alten Maschinen geschieht, ist noch nicht klar. Gerüchteweise sollen sie zu Businessjets umgebaut werden. Der Mittelstreckenflieger sollte eigentlich der Stolz der russischen Luftfahrt werden. Doch seit einem tödlichen Absturz im Mai 2012 in Indonesien, der ausgerechnet bei einem Demonstrationsflug stattfand, hat der Ruf des Fliegers gelitten. Der Superjet 100 kann maximal 98 Passagiere bis zu 4400 Kilometer weit transportieren.