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Folgen der Wirtschaftskrise

Aeroflot legt ein Viertel der Flotte still

Auch die Nationalairline spürt die tiefe Wirtschaftskrise in Russland. Um mit dem Nachfrageeinbruch klarzukommen, nimmt sie nun 43 Flugzeuge außer Betrieb.

Für viele Russen war es längst zu einer Tradition geworden. Wenn es Zuhause bitterkalt wurde, flogen sie jeweils in den Süden in den Urlaub um Sonne zu tanken. Italien, Griechenland, Spanien, Türkei und Zypern – so hießen die Lieblingsdestinationen. Doch die tiefe wirtschaftliche Krise im Land als Folge der Auseinandersetzung mit dem Westen rund um die Krim trocknet den Strom der sonnenhungrigen Reisenden aus. Zwischen Januar und März sank die Zahl der Russen, die ins Ausland in die Ferien fuhren um 40 Prozent.

Das spüren auch die Fluggesellschaften des Landes. Viele mussten schon aufgeben. Aeroflot hält sich tapfer. Doch auch die staatliche Airline muss ihre Kapazitäten massiv verringern. Sie plant gleich 43 ihrer insgesamt 161 Flugzeuge in den kommenden Wochen und Monaten stillzulegen. Auf der Verkaufsliste von Aeroflot stehen gemäß dem Fachportal Rossiski Tourism 1 Airbus A320, 21 A321, 13 Boeing 777-300ER, und 8 A330-300.

Aeroflot führt nun Gespräche mit Leasingfirmen

In den kommenden sechs Monaten will Aeroflot Gespräche mit Leasingfirmen führen, um die Verträge für die Flugzeuge vorzeitig aufzulösen. Bereits vergangene Woche hatte die russische Nationalairline bekanntgegeben, ihre Order für 22 Dreamliner zu stornieren. Die Boeing 787 hätten 2016 an Aeroflot ausgeliefert werden sollen.

Die neueste Entwicklung wirft auch einen Schatten auf weitere ausstehende Order. Aeroflot hat noch Bestellungen für Boeing 777, 737 und Airbus A350 offen. Ob diese Flieger je nach Moskau geliefert werden, hängt wohl davon ab, wie tief und wie lange sich die Wirtschaftskrise in Russland noch hinziehen wird.