Letzte Aktualisierung: um 19:08 Uhr

Knapp 100 Jets

Aeroflot darf bei Airbus und Boeing einkaufen

Die russische Airline kann bald 22 vor langer Zeit bestellte A350 in Empfang nehmen. Bei 74 Kurz- und Mittelstreckenjets darf Aeroflot zwischen Airbus und Boeing wählen.

Die russische Regierung hat der staatlichen Fluggesellschaft Aeroflot grünes Licht für die Anschaffung von fast 100 Flugzeugen von Airbus und Boeing bis zum Jahr 2023 gegeben. Das berichten die Nachrichtenagentur Tass und das Fachportal Russian Aviation Insider unter Berufung auf Aussagen von Handelsminister Denis Manturov.

Die Genehmigung umfasst zum einen den Kauf von 22 Airbus A350. Eine Order dazu gibt es bereits seit dem Jahr 2007, umgesetzt wurde sie bisher aber nicht. Das soll sich nun ändern. «Unsere Luftfahrtindustrie produzierte diese Flugzeugklasse noch nicht», so Manturov. «Um Aeroflots Wettbewerbsfähigkeit zu gewährleisten, haben wir der Anschaffung zugestimmt.» Die ersten A350 sollen laut Plan im Jahr 2020 geliefert werden.

Noch keine A320 Neo und 737 Max geordert

Aeroflot hat nun ebenfalls die Erlaubnis, insgesamt 74 Kurz- und Mittelstreckenjets der beiden weltgrößten Hersteller zu ordern. Der Minister erklärte, man habe dem zugestimmt, da für den russischen Flieger MS-21 insgesamt schon Bestellungen für 175 Jets vorliegen würden und man mit Aeroflot an einer Order von 35 weiteren MS-21 arbeite. Damit sei der Hersteller Irkut fast bis 2027 ausgelastet. Manturov formulierte als Ziel: «Wir planen, dass bis 2030 jedes zweite Flugzeug von Aeroflot aus russischer Herstellung stammt.»

Erst einmal darf Aeroflot sich aber Flieger von Airbus oder Boeing beschaffen. Mit Blick auf diese 74 Jets merkt Russian Aviation Insider an, dass Aeroflot die einzige bedeutende russische Fluggesellschaft sei, die bisher weder Airbus A320 Neo noch Boeing 737 Max bestellt habe. Aeroflot könnte Flieger von einem oder beiden Flugzeugbauern ordern.

Mehr Airbus- als Boeing-Jets in der Flotte

Zurzeit hat Aeroflot Maschinen des europäischen und des amerikanischen Herstellers in der Kurz- und Mittelstreckenflotte, jedoch mehr von Airbus: 37 Airbus A321, 80 A320 und 47 Boeing 737. Dazu kommen 50 Exemplare des russischen Regionalfliegers Superjet 100 sowie für die Langstrecke 19 Boeing 777 und 22 Airbus A330. Bestellt hat die Airline 100 weitere Superjets und 50 MS-21. Zudem möchte sie 35 weitere MS-21 anschaffen.