Rätsel gelöst
Abwrack-Airbus-A330 von München gehören Lufthansa Technik
Lange war unklar, wem die vier langzeitgeparkten vier Airbus A330-200 am Flughafen München gehören, die früher für Eurowings unterwegs waren. Nun ist das Rätsel gelöst.
Zwei Abwrack-A330 am Flughafen München: Die Flugzeuge werden vor Ort zerlegt.
Zwei Abwrack-A330 am Flughafen München: Die Flugzeuge werden vor Ort zerlegt.
Es war das letzte Rätsel um die vier Airbus A330-200, die einst für Eurowings auf der Langstrecke unterwegs waren und seit knapp drei Jahren am Flughafen München abgestellt sind. Anfang Oktober teilte eine Lufthansa-Sprecherin mit, dass die Maschinen «bereits Anfang des Jahres verkauft» wurden, sagte aber nicht, wer der Käufer war.
Nun ist klar, in wessen Besitz die Flugzeuge mit den Kennungen D-AXGA, D-AXGC, D-AXGD und D-AXGG übergegangen sind: Es ist die konzerneigene Wartungstochter. «Lufthansa Technik hat die vier Airbus A330-200 erworben, die derzeit am Flughafen München stehen», bestätigt eine Sprecherin auf Anfrage von aeroTELEGRAPH.
A330 werden Ersatzteilspender
Gekauft habe man die Maschinen, um die Flugzeugbauteile zu nutzen, so die Sprecherin weiter. «Das schafft nicht nur Verfügbarkeit und spart Kosten in einem recht angespannten Ersatzteilemarkt, sondern ist auch eine nachhaltige Alternative». Die Sprecherin bestätigte auch, was aeroTELEGRAPH bereits berichtet hatte: die Flugzeuge werden vor Ort zerlegt.
Lufthansa Technik will so viele Teile wie möglich wiederverwerten. Dazu werden die Komponenten komplett überholt. Der Rest wird dann auseinandergebaut, abtransportiert und recycelt. Um welche Komponenten es sich handelt, könne nicht pauschal beantwortet werden. Dabei komme es immer auf das Prinzip von Angebot und Nachfrage an, so die Sprecherin weiter.
Erste Maschinen werden zerlegt
Ein Sprecher des Flughafens München teilte in dem Zusammenhang mit, dass derzeit bereits zwei Maschinen neben der Triebwerksprobelaufhalle auf dem Wartungsvorfeld zerlegt werden. Im Anschluss kommen die beiden weiteren Jets dran. Dieser Prozess wird «ein paar Monate in Anspruch nehmen», heißt es von Lufthansa Technik.
Eurowings startete mit den Flugzeugen 2015 ihre Langstrecken-Ambitionen. Registriert waren Maschinen im Luftverkersbetreiberzeugnis (AOC) der Lufthansa-Tochter. Durchgeführt wurden die Flüge allerdings von Sun Express. Erfolgreich war die Kombination nicht. Eurowings kämpfte zeitweise mit Rekordverspätungen. 2020 beendete Konzernmutter Lufthansa das Projekt.
Corona brachte das Aus
Im Anschluss sollten die vier Flugzeuge ins AOC von Lufthansa Cityline wechseln. Dazu wurden die Maschinen nach München geflogen. Corona brachte alle Pläne zum Erliegen und ließ die Maschinen dort stranden – nun verlassen sie München in einigen Monaten in Einzelteilen.