Letzte Aktualisierung: um 17:24 Uhr

Pilatus-Crash gefährdet Susi Air

Der tödliche Unfall eines Pilatus PC-6 der Vorzeige-Airline könnte das Ende der renommierten Fluglinie bedeuten.

Ian McDougall spürte das Unheil kommen. Der Flieger habe ein Treibstoffproblem, textete der 57-Jährige Australier an seinen Arbeitgeber, einen Vermessungskonzern. Zusammen mit dem 28-jährigen Piloten war er am Mittwoch (25. April) Stunden zuvor zu einem Aufklärungsflug über die indonesische Provinz East Kalimantan aufgebrochen. Offenbar versuchte der Kapitän noch eine Notlandung auf einer nahegelegenen Straße. Doch der Pilatus Porter PC-6 stürzte 60 Meter weiter in ein Waldstück. Zum Zeitpunkt des letzten Funkkontaktes hatte die Turbopropmaschine aus Schweizer Produktion noch eine Höhe von knapp 290 Metern. Beide Insassen starben beim Aufprall.

Für die Betreiberin Susi Air ist es ein Déjà-vu. Es ist bereits der dritte tödliche Unfall innerhalb eines Jahres. «Ich halte es nicht mehr aus, von Abstürzen zu hören. Ich will aufhören», sagte Firmengründerin Susi Pudjiastuti der Zeitung Jakarta Post. Sie habe jetzt fünf Piloten und Freunde verloren. Dabei sei das jetzt abgestürzte Flugzeug neu gewesen. Es sei 2009 hergestellt worden. «Und nach hundert Flugstunden machten wir regelmäßig die nötigen Checks», sagte sie weiter.

Wichtige Verbindungen

Das Ende von Susi Air wäre für viele abgelegene Orte in Indonesien ein großer Verlust. Denn die Fluggesellschaft bedient mit seinen 46 Flugzeugen viele Flughäfen im Liniendienst, welche andere Airlines links liegen lassen. Zudem bietet sie auch Charterdienste an. Gründerin Pudjiastuti ist in Indonesien bekannt. Sie wurde als Unternehmerin in der Fischerei groß, bevor sie ihre Airline aufzog, um Fischexporte nach ganz Asien zu ermöglichen. Daneben engagierte sich die Trägerin des Unternehmerpreises von Ernst & Young auch immer sozial. Susi Air betriebt neben vier Pilatus PC-6 vor allem Cessna C208B Caravan, sowie Piaggio P 180 und andere Kleinflugzeuge und Hubschrauber.