Abschied von der Boeing 737
Alles aus zwischen Lufthansa und Bobby
Fast 50 Jahre lang flog die Boeing 737 für Lufthansa. Nun hat die deutsche Fluglinie das Modell verabschiedet. Ein Rückblick auf eine bewegte Geschichte.
Die Boeing 737 fliegt nicht mehr für Lufthansa: Anlässlich des letzten Linienflugs am 29. Oktober 2016 schaute Vorstandsvorsitzender Carsten Spohr vorbei.
1964 begann Boeing mit ersten Studien für die 737. Ziel war es, ein Kurzstreckenflugzeug für 50 bis 100 Passagiere zu schaffen, um neben den 727 und 707 das Programm abrunden zu können.
Die Lufthansa war Erstkundin des Flugzeuges. Sie bestellte 1965 22 Stück zum damaligen Preis von 67 Millionen Dollar.
«Bobby» (rechts): So wurde die neue Boeing damals in einem Kinderbuch vorgestellt. Der Name hat sich bis heute gehalten.
Dunkle Stunde: Die Entführung der «Landshut».
Vorstandsmitglied Harry Hohmeister und eine Flugbegleiterin vor dem Sonderflug zum allerletzten Flug am 31. Oktober 2016.
Lufthansa verabschiedete sich mit Spezialflügen nun endgültig von der Boeing 737.
Der letzte Flug am 31. Oktober führte nach Hamburg, wo sich auch das Team von Lufthansa Technik von «Bobby» verabschieden konnte.
Das Alter der Flieger ließ sich zum Teil noch an den Knöpfen über den Sitzplätzen erahnen.
Eine weitere Besonderheit: Die Fensterplätze, die keine sind – etwa in Reihe 8.
Dennoch wird Lufthansa die 737 ganz offensichtlich vermissen. Sogar eine Begrüßung durch die Flughafenfeuerwehr hatte man für den Sonderflug arrangiert.
Die Crew verabschiedet sich.
Die Boeing 737 fliegt nicht mehr für Lufthansa: Anlässlich des letzten Linienflugs am 29. Oktober 2016 schaute Vorstandsvorsitzender Carsten Spohr vorbei.
1964 begann Boeing mit ersten Studien für die 737. Ziel war es, ein Kurzstreckenflugzeug für 50 bis 100 Passagiere zu schaffen, um neben den 727 und 707 das Programm abrunden zu können.
Die Lufthansa war Erstkundin des Flugzeuges. Sie bestellte 1965 22 Stück zum damaligen Preis von 67 Millionen Dollar.
«Bobby» (rechts): So wurde die neue Boeing damals in einem Kinderbuch vorgestellt. Der Name hat sich bis heute gehalten.
Dunkle Stunde: Die Entführung der «Landshut».
Vorstandsmitglied Harry Hohmeister und eine Flugbegleiterin vor dem Sonderflug zum allerletzten Flug am 31. Oktober 2016.
Lufthansa verabschiedete sich mit Spezialflügen nun endgültig von der Boeing 737.
Der letzte Flug am 31. Oktober führte nach Hamburg, wo sich auch das Team von Lufthansa Technik von «Bobby» verabschieden konnte.
Das Alter der Flieger ließ sich zum Teil noch an den Knöpfen über den Sitzplätzen erahnen.
Eine weitere Besonderheit: Die Fensterplätze, die keine sind – etwa in Reihe 8.
Dennoch wird Lufthansa die 737 ganz offensichtlich vermissen. Sogar eine Begrüßung durch die Flughafenfeuerwehr hatte man für den Sonderflug arrangiert.
Die Crew verabschiedet sich.
Es war ein langer Abschied. Der letzte Passagierflug von Lufthansa mit einer Boeing 737 landete am 29. Oktober 2016 um 19:53 Uhr am Flughafen Frankfurt. Sie war aus Nürnberg gekommen. Geflogen hatte die Masschine 737-Flottenchef Ulrich Pade. Sogar Konzernchef Carsten Spohr kam vorbei, um sich bei der Crew – und auch der Boeing 737 – zu bedanken.
Am 19. Februar 1965 wurde die deutsche Fluggesellschaft Erstkundin des neuen Boeing-Fliegers. Sie bestellte in Seattle 22 Flugzeuge des Typs 737-100. Die Airline war maßgeblich an der Entwicklung des Modells beteiligt. Sie hatte Boeing gedrängt, einen neuen, kleinen, zweistrahligen Flieger zu bauen, den sie als Zubringer einsetzen kann.
Rumpf von Boeing 707 und 727
Der Rumpf war nicht wirklich neu, sondern an den der Boeing-Modelle 707 und 727 angelehnt. Das Ziel von Boeing war es, Passagieren ein ähnliches Flugerlebnis auf kürzeren Strecke zu geben wie auf langen Flügen. Auch die Triebwerke unterhalb der Flügel waren inspiriert von Langstreckenjets. Im Februar 1968 nahm Lufthansa den regulären Flugbetrieb mit dem neuen Jet auf.
Die erste Variante 737-100 wirkte auf viele Aviatik-Fans wegen ihrer bulligen Figur noch niedlich. Sie war fast so lang wie breit. Nicht das, sondern der Auftritt in einem Kinderbuch war es, was dem Flieger bei Lufthansa schließlich den Namen «Bobby» einhandelte. Die 737 «Bobby» war im Buch die Tochter von 707 und 727. Noch heute nennen Lufthanseaten die Boeing-Flieger liebevoll bei diesem Spitznamen.
Erster deutsch-deutscher Flug
In den fast fünfzig Dienstjahren bei Lufthansa hat der Jet denn auch viel erlebt. So absolvierte eine Boeing 737-300 am 10. August 1989, noch drei Monate vor dem Mauerfall, den ersten deutsch-deutschen Linienflug von Frankfurt nach Leipzig. Der Flieger mit dem Taufnamen «Reutlingen» wurde mit Blitzlichtgewitter und Blumen für die Crew empfangen.
Ein trauriges Ereignis in der Geschichte des Jets bei der Lufthansa war die Entführung der «Landshut». Auf dem Flug von Mallorca nach Frankfurt am Main entführten vier palästinensische Terroristen – zwei Frauen und zwei Männer – 1977 die Lufthansa-Maschine. Nach einer tagelangen Odyssee stürmte schließlich ein GSG-9-Spezialkommando die Maschine am 18. Oktober in Mogadishu. Der Jet mit der Registrierung D-ABCE flog nach der Reparatur noch bis 1985 für Lufthansa.
Ein letzter Flug
Auch wenn es fünfzig bewegte und bewegende Jahre waren – zwischen Lufthansa und Bobby ist es nun aus. Die Airline hat entschieden, für die Flottenverjüngung auf die A320-Familie von Boeings europäischem Konkurrenten Airbus zu setzen. Im Februar dieses Jahres traf der erste Jet der neuen Serie A320 Neo bei Lufthansa ein.
Dennoch macht die Trennung Lufthansa offenbar zumindest ein bisschen wehmütig. Daher veranstaltete die Fluggesellschaft auch zwei Tage nach dem letzten Linienflug noch einen Abschiedsflug. In Frankfurt hob die Maschine mit der Registrierung D-ABEC nach Hamburg ab, um sich dort noch einmal von einem für die Maschine wichtigen Ort zu verabschieden: dem Standort von Lufthansa Technik.
Bilder des Abschiedsfluges und aus der Geschichte der Boeing 737 bei Lufthansa sehen Sie in der oben stehenden Bildergalerie.