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Neue Airline für Kanaren

Abflug von Canarian Airways verzögert sich

Die neue spanische Fluglinie hebt mit einem Monat Verspätung ab. Canarian Airways ist eine Reaktion auf die Thomas-Cook-Pleite und plant auch Ziele in Deutschland.

Mitten in der schlimmsten Krise der Luftfahrtgeschichte entsteht auf den Kanaren etwas Neues. Canarian Airways soll schon bald abheben. Doch entstanden ist die Idee nicht erst jetzt. Sechs Jahre lang habe man daran gearbeitet, so Geschäftsführer Óscar Trujillo zu aeroTELEGRAPH.

Es geht dabei nicht einfach um eine neue Fluggesellschaft. Canarian Airways wurde von 14 Hotelunternehmen aus Teneriffa und La Palma ins Leben gerufen, um Gäste auf die Inseln zu bringen. Der Provinzrat der Insel Teneriffa ist mit einer Investition von 700.000 Euro am Projekt beteiligt.

Idee entstand nach Thomas-Cook-Pleite

Die Wirtschaft auf den Kanarischen Inseln hängt stark vom Tourismus ab. Und natürlich haben die Reisebeschränkungen wegen Corona Unternehmen und Bevölkerung auf den Inseln hart getroffen. Doch es ist nicht die erste Krise. Und deshalb entstand bereits früher die Idee einer eigenen Airline.

«Die Flugverbindungen auf die  Kanaren sind von Reiseveranstaltern abhängig. Sie bestimmen die Strecken, die Daten und Flugpreise. Die kanarischen Tourismusunternehmen haben wenig Entscheidungsmacht im eigenen Markt», so Trujillo.  Besonders nach der Pleite von Thomas Cook habe sich diese Schwäche der kanarischen Reisebranche offenbart.

Verspätung des Erstflugs

«Mit unserer eigenen Fluggesellschaft werden wir selbstständiger. Wir werden Flugverbindungen zu den Kanaren fördern und Kunden für unsere Hotels finden»,  erzählt Trujillo. Insgesamt bieten die Gründungspartner der neuen Fluglinie 22.000 Betten auf Teneriffa und La Palma an.

Doch ganz reibungslos verläuft der Start nicht. Vor einigen Tagen wurde bekannt, dass sich Canarian Airways’ erster Flug verspätet. Geplant war der Start für Mitte Juni. Jetzt wird die Fluglinie Anfang Juli mit dem Flughafen Teneriffa Süd als Basis starten.

Deutschland-Destinationen in Planung

Die ersten Flüge werden nach Spanien, etwa nach A Coruña im Norden, gehen. Laut Trujillo schaut man sich für die Zukunft auch weitere europäische Ziele an. Dazu gehören Deutschland und Großbritannien, aber auch andere, bisher noch nicht gut erschlossene Länder, heißt es. Canarian Airways wird zunächst mit einem Airbus A319 fliegen. Weitere Flugzeuge der Airbus A320-Familie werden nach Bedarf folgen, so Trujillo.

Canarian Airways ist nicht die einzige Airline, die auf dem Markt Kanaren gewinnen will. Binter und Canaryfly setzen auf innerkanarische Flüge, allerdings baut Binter auf Strecken zu anderen spanischen und europäischen Städten aus. Iberia Express, Air Europa, Air Nostrum und Volotea sind weitere Wettbewerber im eigenen Land.