Letzte Aktualisierung: um 12:12 Uhr

Vorfall in Zürich

A320 von Easyjet pustet Piper in die Höhe

Mithilfe eines Lotsenfahrzeugs sollte am Flughafen Zürich ein Leichtflugzeug den Luftstrahl der Triebwerke eines Airbus A320 vermeiden. Der Plan ging schief.

Der Flug war ereignislos verlaufen. Als am Abend des 23. März 2018 eine Piper PA-28-161 aus Bern kommend am Flughafen Zürich landete, musste sie nur noch zu ihrer Parkposition gelangen. Als das Leichtflugzeug mit der Kennung HB-PHD sich auf dem Rollweg Inner befand, wies die Vorfeldkontrolle den Piloten auf einen vorausrollenden Airbus A320 von Easyjet hin – und auf die Gefahr des Triebwerkluftstrahls, im Englischen Jet Blast genannt.

So wartete der Pilot auf ein Follow-Me-Fahrzeug und folgte diesem. Als die Piper dann auf Höhe des Rollwegs K mit einem Abstand von rund 86 Metern hinter dem Verkehrsflugzeug vorbeirollte, setzte sich der Airbus ebenfalls in Bewegung. Durch den Triebwerkluftstrahl des A320 wurde die linke Tragfläche des kleinen Fliegers zwei Mal deutlich angehoben.

Zwei Mal falsch eingeschätzt

All das geht aus einem Bericht der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle Sust hervor, der nun veröffentlicht wurde. Dieser hält fest: «Der Pilot der HB-PHD war sich der Risiken einer Kreuzung hinter einem Verkehrsflugzeug bewusst.» Durch die Begleitung des Lotsenfahrzeuges habe er sich jedoch bezüglich des Jet Blast in Sicherheit gewähnt. «Der Umstand, dass die Airbus A320 in dem Moment die Triebwerksleistung erhöhte, als sich die HB-PHD unmittelbar hinter dem Verkehrsflugzeug befand, führte zum schweren Vorfall.»

Der Fahrer des Follow-Me-Fahrzeuges hatte sogar einige Meter zusätzlichen Abstand zum Verkehrsflugzeug geschaffen durch seine Route. Dennoch unterschätzte er «in dieser Situation offensichtlich die Gefahr, die von einem Triebwerksstrahl ausgeht», schreibt die Sust. Bei dem Vorfall wurde niemand verletzt. Auch wurde die Piper nicht beschädigt.

Den Bericht zum Zwischenfall finden Sie hier zum Download.