Triebwerke
A320 Neo machen Lufthansa weiterhin Ärger
Die Triebwerke der Airbus A320 Neo zicken auch bei Lufthansa noch immer. Die deutsche Fluglinie muss deshalb wiederholt Jets vorübergehend stilllegen.
A320 Neo von Lufthansa im Hangar: Für die Fluglinie noch ein zu häufiges Bild
A320 Neo von Lufthansa im Hangar: Für die Fluglinie noch ein zu häufiges Bild
Auch zwei Jahre nachdem Lufthansa als erste Fluggesellschaft weltweit den ersten A320 Neo übernommen hat, gibt es Probleme mit dem neuen Flieger. In Indien groundete die Luftfahrtbehörde elf Flugzeuge des Typs, die mit Triebwerken von Pratt & Whitney ausgerüstet sind. Drei fliegen für Go Air, acht für Indigo. Alle haben je sind mit einem PW1100-Triebwerk mit einer Seriennummer über 450 ausgerüstet. Zuvor hatte bereits die europäische Behörde Easa gewarnt, dass ein Risiko des Abschaltens der Triebwerke während des Fluges bestehe.
Auch Lufthansa hat weiterhin zu kämpfen – wenn auch mit anderen Problemen als die indischen Fluggesellschaften. Bei den Triebwerken von Pratt & Whitney einiger Lufthansa-Jets scheuerte ein Kabel, was schlussendlich zu Kurzschlussgefahr führen könnte. Man habe daher zeitweise immer wieder Flugzeuge vorübergehend stilllegen müssen, so Lufthansa-Chef Carsten Spohr kürzlich zu Journalisten in Brüssel.
Weit zurück im Auslieferungsplan
Zehn Airbus A320 Neo befinden sich bereits in der Flotte der Erstbetreiberin. Doch eigentlich sollten es schon 10 bis 15 Maschinen mehr sein. Im Auslieferungs-Zeitplan sei man wegen der Probleme bei Pratt & Whitney «um Monate zurückgeworfen» worden, so Spohr. Auch bei der Bilanzpressekonferenz am Donnerstag (15. März) betonte er, dass es große Probleme bei den Auslieferungen gebe.
Insgesamt hat Lufthansa 61 A320 Neo und 40 A321 Neo bestellt. Dabei setzt die Fluglinie auch nicht nur auf Triebwerke von Pratt & Whitney, sondern auch auf solche des Konkurrenten CFM. Die Auslieferungen der ersten Maschinen mit diesen Triebwerken sollen im kommenden Jahr beginnen. Aber: «Auch CFM hat ein bisschen Verspätung», sagte der damalige Airbus-Zivilflugzeugchef Fabrice Brégier bereits im Oktober.