Flughafenverband fordert: Beihilfen für kleine EU-Airports sollen länger möglich bleiben

ACI Europe hat auf die Konsultation der EU-Kommission zur Überarbeitung der Leitlinien für staatliche Beihilfen im Luftverkehr geantwortet. Der Flughafenverband fordert, dass die Betriebsbeihilfen für Europas Regionalflughäfen verlängert werden, «um lebenswichtige Luftverbindungen zu schützen».
Die Frist für die schrittweise Abschaffung der Betriebsbeihilfen im Jahr 2027 – die derzeit überprüft wird – berücksichtige nicht die wirtschaftlichen Realitäten, mit denen diese Flughäfen konfrontiert seien, so ACI Europe.
«Aufgrund der hohen fixen Infrastrukturkosten und des Mangels an Skaleneffekten – kurz gesagt, der Tatsache, dass der Betrieb eines Flughafens unabhängig von der Passagierzahl hohe Grundkosten verursacht – stehen Regionalflughäfen oft vor der Herausforderung der finanziellen Tragfähigkeit», schreibt der Verband. «Dieses Problem besteht seit Jahrzehnten und wird nun durch strukturelle Veränderungen auf dem Luftverkehrsmarkt nach Covid sowie durch die bevorstehenden Auswirkungen der EU-Klimagesetzgebung ‘Fit for 55’ verschärft.»
Die EU-Leitlinien für staatliche Beihilfen im Luftverkehr gestatten es Flughäfen mit weniger als drei Millionen Fluggäste pro Jahr, staatliche Beihilfen zur Deckung ihres Betriebskostendefizits (Betriebsbeihilfen) zu erhalten. ACI EUROPE erkennt an, dass die Obergrenze für Betriebsbeihilfen für Flughäfen auf eine Million Reisende pro Jahr gesenkt werden könnte.
«Umgekehrt würde die Abschaffung dieser Beihilfen nicht zu mehr Effizienz führen, sondern vielmehr zur Schließung wichtiger Infrastrukturen und damit zur Beeinträchtigung des wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalts in ganz Europa», argumentiert der Verband. «Dies würde insbesondere die Kluft zwischen gut angebundenen Ballungsräumen und Regionen vertiefen, deren wirtschaftliche Nachhaltigkeit vom Luftverkehr abhängt.»