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Cessna 208 von Swan River Seaplanes

Wie es zum Unglück mit einem Wasserflugzeug in Australien kam

Vor einigen Wochen verunglückte in Australien eine Cessna 208 Caravan. Im ersten Zwischenbericht legen dar, wie es genau zum Unfall mit dem Wasserflugzeug kam, bei dem drei Menschen starben.

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Rottnest Island liegt 18 Kilometer vor Perth an der australischen Westküste. Die kleine Insel ist beliebt bei Tagesausflüglern wegen der 63 Strände und 20 Buchten sowie der einzigartigen Natur. Bekanntester Bewohner ist das Quokka, ein Kurzschwanzkänguru. Erreichbar ist sie mit der Fähre, dem Flugzeug oder dem eigenen Boot.

Mehrere Fluggesellschaften bieten Flüge vom Festland auf Rottnest Island an, unter anderem auch Swan River Seaplanes. Doch der Anbieter hat derzeit alle Flüge ausgesetzt. Der Grund: Am 7. Januar ist eine seiner Cessna 208 Caravan unmittelbar nach dem Start abgestürzt. Der Unfall kostete drei Menschenleben.

Erster Zwischenbericht zum Unfallablauf

Nun hat das Australian Transport Safety Bureau ATSB einen ersten vorläufigen Unfallbericht vorgelegt. Darin beschreibt die Behörde den Absturzhergang detailliert und liefert erste Erkenntnisse zum Unfallhergang. Das Flugzeug mit der Kennung VH-WTY wurde 2016 in den USA gebaut und im September des Jahres in Australien zugelassen. Es soll sich in einem technisch guten Zustand befunden haben.

Die Cessna 208 Caravan stürzte beim Rückflug nach South Perth ab. Am Morgen gegen 9:26 Uhr landete das Wasserflugzeug von Swan River Seaplanes in der Thomas Bay. An Bord waren mit dem Piloten elf Personen. Die Passagiere des Hinflugs erinnern sich laut der Behörde daran, dass es keine ungewöhnlichen Vorkommnisse gab. Der Pilot zeigte den Reisenden vor dem Abflug ein Sicherheitsvideo und erklärte auch noch einmal persönlich, was im Fall eines Unfalls zu tun sei.

Mehrfacher Austausch übers Wetter

Der Rückflug war für 16:00 Uhr beendet. Zwei Stunden nach der Landung hatten Swan River Seaplanes die Piloten per SMS darüber informiert, dass am Nachmittag starke Winde zu erwarten seien. Die vorhergesagte Windgeschwindigkeit auf Rottnest Island wurde mit 25 Knoten bei einzelnen Böen mit bis zu 34 Knoten (bis zu 62 Kilometer pro Stunde) angegeben.

Gegen 13:30 Uhr meldete sich der Pilot bei seinem Arbeitgeber und teilte mit, dass der Wind nachgelassen habe, aber die Wellen am geplanten Abflugort in der Bucht noch recht hoch seien. Er erklärte, dass er bei einem Seitenwind näher am Ufer abfliegen wollte, wo er bessere Bedingungen erwartete. Swan River Seaplanes antwortete, dass sie dem Piloten vertrauen und er sich nicht unter Druck gesetzt fühlen solle, fliegen zu müssen. Die Passagiere könnten im Zweifel auch mit der Fähre an Land zurückkehren.

Andere Startrichtung

Gegen 15:00 Uhr erkundigte sich Swan River Seaplanes noch einmal nach den Wetterverhältnissen. Der Pilot antwortete, dass die Bedingungen «ok, aber rau» seien. Er wolle näher am Ufer starten, wo die Wellen «nicht zu schlimm» seie. Gegen 15.40 Uhr wurden sechs Passagiere und der Pilot zum Flugzeug gebracht. Der Pilot entschied sich für einen Start in eine andere Richtung als bei früheren Flügen.

Um 16:00 Uhr startete das Flugzeug in südöstlicher Richtung. Um 16:00:52 Uhr hob das Flugzeug ab. Sechs Sekunden später schlug es nach links aus, erst berührte der Flügel die Wasseroberfläche, dann der Rumpf. Die Cessna sank mit der Nase zuerst Richtung Meeresgrund. Vier Personen überlebten dank einer kleinen Luftblase im hinteren Teil der Kabine.

Bergung zwei Tage nach Absturz

Alle vier überlebenden Passagiere retten sich durch ein Fenster, das von Helfenden eingeschlagen wurde. Neben dem 34-jährigen Piloten kamen eine 65-jährige Schweizer Touristin sowie ein 60-jähriger dänischer Tourist ums Leben.

Die Cessna 208 Caravan wurde zwei Tage später geborgen. Laut dem Bericht gibt es keine Erkenntnisse, die darauf hindeuten, dass sie von einem Objekt getroffen wurde. Der Rumpf ist weitestgehend intakt. Wichtig ist für die Untersuchung der ATSB der Nachrichtenaustausch zwischen Piloten und Swan River Seaplanes.

Abschlussbericht folgt

Die ATSB wird nun detailliert alle Daten auswerten. Der Abschlussbericht mit einer Festlegung, was zu dem Unfall geführt hat, soll zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht werden.