Gewinnschwelle im Visier
People’s spürt Aufwind auf der Wien-Strecke
People's Airline verbindet St. Gallen/Altenrhein mit Österreichs Hauptstadt. Chef Thomas Krutzler spricht über das Liniengeschäft, das für Fluglinie und Airport so wichtig ist.
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People’s-Chef Thomas Krutzler vor der Embraer E170: Der Jet wird im Sommer gewartet.
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People’s-Chef Thomas Krutzler vor der Embraer E170: Der Jet wird im Sommer gewartet.
Seit rund 14 Jahren betreibt People’s Airline neben Charterflügen ab dem Flughafen St. Gallen/Altenrhein einen Liniendienst nach Wien. Mit der sinkenden Nachfrage nach Geschäftsflügen ging auch die Zahl der Fluggäste zurück. Nach Jahren der Stagnation verzeichnen Airline und Flughafen nun aber wieder einen leichten Anstieg.
Bei einem Gespräch mit aeroTELEGRAPH am firmeneigenen People’s Airport zeigte sich People’s-Geschäftsführer Thomas Krutzler überzeugt, dass Angebot Nachfrage schafft. Zwar war das diesjährige WEF-Geschäft, mit dem am Flughafen normalerweise rund 5 bis 7 Prozent des Jahresumsatzes erwirtschaftet werden, von Nebel und Flugstreichungen geprägt. Doch zugleich zeigt sich Krutzler erfreut über die erstarkte Nachfrage nach Linienflügen.
Tagesrandflüge kommen gut an
Für die österreichische Fluglinie, die mit einer Embraer E170 zehn Mal wöchentlich ab St.Gallen/Altenrhein in die Hauptstadt Wien verkehrt, ist eine funktionierende Linienverbindung von besonderer Bedeutung. Generell sei das Geschäft im Januar zwar noch etwas zurückhaltend, sagt Krutzler. «Wobei wir im Vergleich zum Vorjahr rund 8 Prozent mehr Flüge eingeplant haben.»
Wichtig sei ein stabiles Produkt für die Kundschaft, so der Geschäftsführer. «In den vergangenen Jahren hatten wir zumeist nur einen täglichen Flug im Januar auf der Verbindung angeboten. Mit den Tagesrandflügen, die wir seit dem Jahresbeginn anbieten, verzeichnen wir aber um rund 15 Prozent mehr Passagiere als noch im letzten Jahr.» Man habe eine solide Anzahl an Fluggästen im Januar, sagt Krutzler, «das war früher nicht so».
Weit weg von Vor-Covid-Niveau
Bereits im vergangenen Jahr verzeichnete People’s wieder einen rund 20-prozentigen Anstieg der Fluggastzahlen auf der Wien-Strecke: «Im Jahr 2023 beförderten wir noch 36.000 und im letzten Jahr bereits wieder 42.000 Passagiere auf unserer Stammstrecke», so Krutzler. «Trotzdem darf man aber nicht unerwähnt lassen, dass wir immer noch gerade einmal die Hälfte an Flügen und Passagieren, wie vor Corona, zählen.»
Der Airline- und gleichzeitig Airport-Manager betont, dass es zwei Gründe gibt, warum die Nachfrage wieder angestiegen ist: «Einerseits, weil wir ein verlässliches, planbares Produkt haben mit einem Flugplan, den wir das ganze Jahr hindurch anbieten.» Andererseits könne man wieder eine leichte Zunahme von Buchungen auch bei den Geschäftsreisenden erkennen. «Gerade im ersten Quartal 2025 verzeichnen wir wieder eine erfreuliche Zunahme an Vorausbuchungen. Die Tendenz passt, wir sind auf Break-even-Kurs.»
Nahe dran an der Gewinnschwelle
Für den Break-even, also das Erreichen der Gewinnschwelle, fehlen laut Krutzler nur wenige tausend Reisende: «Wenn die Tendenz so weitergeht, dann kommen wir dort auch hin. Unsere Hausaufgaben kostenseitig haben wir größtenteils erledigt.» So sei man heute wesentlich effizienter und effektiver unterwegs als noch vor Corona.
Aufgrund einer notwendigen Pistensanierung steht im kommenden August eine dreiwöchige Unterbrechung der Wien-Verbindung im Programm. Die Option, während dieser Zeit auf einen anderen Flughafen auszuweichen, wurde zwar gerade für die Charterflüge angedacht, doch man sei zum Entschluss gekommen, dass dies wenig sinnvoll sei, so Krutzler.
Embraer E170 wird im Sommer gewartet
Für diesen Zeitraum hat People’s inzwischen aber eine Lösung für ihren Embraer E170 gefunden: «Wir nutzen die Zeit gezielt für umfangreiche Wartungsarbeiten. Von Vorteil ist, dass insbesondere die Personalkosten in Wartungsbetrieben im August bedeutend niedriger sind als während der Wintermonate.»