Barig richtet SAF-Forderungen an nächste Bundesregierung
Seit Jahresbeginn müssen Fluggesellschaften im Rahmen der Re-Fuel-Aviation-Initiative des «Fit for 55»-EU-Maßnahmenpakets an den EU-Flughäfen 2 Prozent nachhaltigen Kraftstoff (Sustainable Aviation Fuel, SAF) tanken. «SAF ist bisher jedoch kaum verfügbar und im Vergleich zu herkömmlichem Kraftstoff bis zu fünf Mal teurer», so der Verband Barig (Board of Airline Representatives in Germany e.V.), der die gemeinsamen Interessen von mehr als 100 nationalen und internationalen Fluggesellschaften vertritt.
«Allein für die Abflüge aus Deutschland entstehen den nationalen und internationalen Airlines bereits jetzt Mehrkosten von 300 bis 400 Millionen Euro», schreibt Barig. «Die Konsequenz: Die hierzulande ohnehin dramatisch hohen Standortkosten für den Luftverkehr werden damit weiter in die Höhe getrieben. Verkehre verlagern sich zunehmend ins Ausland – häufig außerhalb der EU, wo derartige Quoten nicht angewandt werden.» Schädliche Emissionen würde sich dadurch nur geographisch verlagern (‘Carbon Leakage’-Effekt) und den Luftverkehrsstandort Deutschland zusätzlich schwächen.
Der Verband ruft die künftige Bundesregierung dazu auf, sich bei der EU-Kommission mit Nachdruck für eine «Überarbeitung von Fit for 55 und insbesondere den SAF-Markthochlauf einzusetzen». Zudem müsse die Politik die nötigen Mittel bereitstellen, um unter anderem die SAF-Produktion hochzufahren und die Marktfähigkeit nachhaltig zu ermöglichen.