Letzte Aktualisierung: um 19:51 Uhr

Shank Air und Air Kerala

In Indien wollen noch zwei neue Airlines starten

Indiens Luftfahrt boomt. Zwei Neugründungen haben nun eine wichtige Hürde überwunden. Shankh Air und Air Kerala verfolgen jedoch sehr unterschiedliche Geschäftsmodelle.

Die indische Luftfahrt boomt, angetrieben von einem Wirtschaftswachstum und einem steigenden Wohlstand. Immer mehr Menschen in Indien können es sich leisten, zu fliegen. Das Potenzial ist riesig, denn nur vier Prozent der Bevölkerung sind bisher überhaupt je geflogen. Experten schätzen, dass Indien bald zum drittgrößten Luftfahrtmarkt der Welt aufsteigen wird, hinter China und den USA.

Das Land investiert massiv in die Luftfahrtinfrastruktur. Allein in den letzten zehn Jahren hat sich die Zahl der Flughäfen auf dem Subkontinent nahezu verdoppelt – von 74 auf etwa 150, mit weiteren 80 in Planung. Fluggesellschaften wie Indigo und Air India sorgen für Rekordbestellungen bei Airbus und Boeing. Gleichzeitig werden immer neue Airlines gegründet, die ihren Teil vom Kuchen abhaben wollen.

Zwei Airlines planen ihren Start für 2025

Zwei Neugründungen haben kürzlich die nächste Hürde zur Betriebsaufnahme genommen. Shankh Air und Air Kerala haben vom Ministerium für Zivilluftfahrt eine Unbedenklichkeitsbescheinigung (No Objection Certificate, kurz NOC) erhalten. Im nächsten Schritt müssen die beiden Fluggesellschaften die Betriebsgenehmigung von der Generaldirektion für Zivilluftfahrt (Director General of Civil Aviation) einholen.

Dazu müssen die künftigen Fluglinien Flugzeuge einflotten und Tests durchführen, Mitarbeitende einstellen, Handbücher erstellen sowie ein IT-System aufbauen. Shank Air will Ende 2024 beziehungsweise Anfang 2025 starten. Gegründet wurde die Airline 2023 von Sharvan K. Vishwakarma, der im Baustoffhandel groß wurde.

Shankh wird Air Full-Service-Carrier

Shankh Air wird ein klassischer Anbieter mit einem Zwei-Klassen-Modell. Das Management startet mit Boeing 737-800NG. Laut Informationen des Portals Livefromalounge finden derzeit Gespräche mit potenziellen Leasinggebern für Flugzeuge statt.

Als erste Linienfluggesellschaft aus dem nordindischen Bundesstaat Uttar Pradesh, der auch das berühmte Taj Mahal beheimatet, plant Shankh Air, Drehkreuze in Lucknow und Noida einzurichten. Die Airline hat sich zum Ziel gesetzt, Großstädte in ganz Indien miteinander zu verbinden und damit den Luftverkehr im Land zu stärken.

Zehn Jahre Vorlauf

Die zweite Airline, die Ende Juli die Unbedenklichkeitsbescheinigung erhalten hat, ist Air Kerala. Der Weg bis zum Start ist aber schon deutlich länger als bei Shank Air. Air Kerala wurde schon vor gut zehn Jahren gegründet. Ursprünglich sollte die Airline Flüge zwischen dem südwestlichen Bundesstaat Kerala und den Vereinigten Arabischen Emiraten durchführen. Der Plan wurde schnell auf Inlandsstrecken geändert. Dann passierte bis ins Jahr 2023 nichts.

Im April des vergangenen Jahres erwarb der indische Geschäftsmann Afi Ahmed die Domain airkerala.com und signalisierte der Regierung des Bundesstaats seine Unterstützung bei der Gründung der Airline. An der Spitze von Air Kerala steht Harish Kutty, ein erfahrener Manager, der zuvor bei Salam Air tätig war und auch Erfahrungen bei Air Arabia und Spicejet gesammelt hat.

Air Kerala eine Ultra-Low-Cost-Airline

Im Gegensatz zu Shank Air wird Air Kerala als Ultra-Low-Cost-Airline starten und plant, im kommenden Jahr mit drei ATR 72-500 den Betrieb aufzunehmen. Die Flotte soll schrittweise auf insgesamt 20 Flugzeuge wachsen. Das Drehkreuz der neuen Airline wird der Flughafen der Großstadt Kochi sein, und das anfängliche Streckennetz wird sich hauptsächlich auf Verbindungen im Süden Indiens konzentrieren.

Sollte alles nach Plan verlaufen, hat das Management auch die Absicht, zukünftig Flüge in die Vereinigten Arabischen Emirate aufzunehmen.